• 21.11.2006 11:07

  • von Fabian Hust

Zanardi: "Viele denken, der Test ist ein PR-Gag"

In dieser Woche darf Alessandro Zanardi wieder im Formel-1-Auto Platz nehmen, aufgrund seiner Behinderung ist das keine Selbstverständlichkeit

(Motorsport-Total.com) - Alessandro Zanardi muss zugeben, dass viele an einen PR-Gag von BMW denken, wenn der Italiener diese Woche im Rahmen des Formel BMW Weltfinales in Valencia auf die Rennstrecke gehen wird. Nach Aussage des Italieners will BMW zeigen, dass es Technologie gibt, mit der man behinderten Menschen wie ihm helfen kann.

Titel-Bild zur News: Alessandro Zanardi

Alessandro Zanardi freut sich auf seine Ausfahrt im BMW Sauber F1.06

"Ich bin stolz zu zeigen, wie man gegen das Schicksal kämpfen kann. Dass man, wenn man etwas unbedingt will, vielleicht nicht gerade alles, aber sehr viel erreichen kann", so der 40-Jährige gegenüber dem 'Blick'.#w1#

Als nach seinem Unfall bei einem ChampCar Rennen bekannt wurde, dass er trotz zweier amputierter Beine für BMW WTCC-Rennen fahren wird, dachten auch viele an einen PR-Gag: "Als wir nach viel Entwicklung und Arbeit gezeigt haben, dass wir siegfähig sind, war die Meinung aber anders", erinnert sich der Rennfahrer.

Zanardi denkt oft an seinen Unfall, denn durch ihn ist sein Leben anderes geworden: "Dass wir über meinen Test in Valencia reden, ist eng mit meinem Unfall verbunden. Wenn ich heute ein Rennen auf dem zehnten Platz beende, kommen alle, klopfen mir auf die Schulter. Die Erwartung ist anders: Man wundert sich, dass ich fähig bin, Rennen zu fahren."

Heute würden ihn die Menschen als einen "sehr starken Mann" ansehen, als "das Gegenteil von dem, was ein behinderter Mensch in ihren Augen im Normalfall ist". "Dank meiner Publicity kann ich zeigen, dass ich derselbe Typ bin wie vorher. Dass ich mein Leben wie vorher genieße. Auch wenn viele Leute denken, dass ich es sogar noch mehr genieße."