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30 Jahre nach Vater Keke gewinnt Sohn Nico den Großen Preis von Monaco: Damit gehören die Rosbergs nun zu den großen Familien der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Nicht jedes Kind strebt an, in die Fußstapfe seiner Eltern zu treten, viele wollen sich sogar bewusst von Vater und Mutter emanzipieren. Anders war es jedoch in der Familie Rosberg. So war es für Nico Rosberg nach eigener Aussage schon immer ein Kindheitstraum, einmal den Großen Preis von Monaco, das Rennen in seiner Wahlheimat zu gewinnen, was 1983 seinem Vater Keke gelungen war. Und genau 30 Jahre später machte Rosberg gestern mit seinem überzeugenden Sieg in den Straßen von Monte Carlo diesen Traum war.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nach 30 Jahren feierte mit Nico wieder ein Rosberg in Monaco Zoom

Allerdings gelang Vater Keke seinerzeit der Sieg beim prestigeträchtigsten Grand Prix des Jahres deutlich früher. Bei seiner 55. Rennteilnahme durfte der Finne am Sonntagnachmittag bei Fürst Rainier vorstellig werden, um den Siegerpokal in Empfang zu nehmen. Das tat der heute 64-Jährige damals als amtierender Weltmeister. Bei Sohn Nico war es der 134. Grand Prix, der ihm den wichtigsten Sieg seiner Karriere einbrachte. Eines haben beide Rosbergs jedoch gemeinsam: Für beide war der Erfolg in Monaco der zweite Grand-Prix-Sieg in ihrer Karriere.

Nachdem sich nun zwei Generationen der Rosbergs beim Höhepunkt der Formel-1-Saison in die Siegerliste eingetragen haben, darf man sie ruhigen Gewissens zu den großen Formel-1-Familien zählen. Die bemerkenswerteste Formel-1-Dynastie sind wohl die Hill. 1996 wurde mit Damon Hill zum ersten Mal ein Sohn eines früheren Weltmeisters selbst Formel-1-Champion. Der unvergessene Graham Hill, der 1975 im Alter von 46 Jahren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam, hatte 1962 und 1968 den WM-Titel gewonnen.

Graham Hill hatte eine besondere Beziehung zum Großen Preis von Monaco. Hier debütierte er 1958 in der Formel 1. 1963 gewann er zum ersten Mal im Fürstentum und lies diesem Sieg noch vier weitere folgen. Damit war er bis zum Jahr 1993, als ihn Ayrton Senna mit seinem sechsten Sieg ablöste, Rekordsieger in Monaco.

Graham Hills Monaco-Sieg 1969 im Lotus sollte sein letzter Triumph in der Formel 1 sein, 1975 trat er an gleicher Stelle zum letzten Mal zu einem Grand Prix an. An diese Erfolgsgeschichte seines Vaters in Monaco konnte Sohn Damon jedoch nicht anknüpfen. Der Brite stand 1995 zwar auf der Pole-Position, gewinnen konnte er das Rennen aber nie. Zwei zweite Plätze waren seine besten Ergebnisse.

Eine weiterer Familienname, der sich aus der Geschichte der Formel 1 nicht mehr auslöschen lässt, ist Villeneuve. Doch wie bei den Hills teilte auch hier nur der Vater die Vorliebe für das Rennen in Monaco. Gilles Villeneuve siegte 1981 im Fürstentum, Sohn Jacques kam auf dem Stadtkurs jedoch nie besonders gut zurecht. Bei zehn Teilnahmen fiel er vier Mal aus, als bestes Resultat ist ein vierter Platz aus dem Jahr 2001 verzeichnet.

Dass in der Formel 1 manchmal der Apfel etwas weiter vom Stamm fallen kann, zeigen die Brabhams aus Australien. Vater Jack gehört mit drei WM-Titeln und 14 Grand-Prix-Siegen, darunter 1959 auch ein Erfolg in Monaco, zu den erfolgreichsten Piloten der Formel-1-Geschichte. Seine Söhne hinterließen in der Königsklasse jedoch keine Spuren. Gary scheiterte mit dem untauglichen Life 1990 zwei Mal in der Vorqualifikation, David sah bei 24 Rennteilnahmen nur sieben Mal die Zielflagge und kam nicht über einen zehnten Platz hinaus, bevor er im Sportwagen mehr Erfolg hatte.