Zahl der Woche: 10

Am kommenden Wochenende findet zum zehnten Mal der Große Preis von China statt, doch angekommen ist die Formel 1 im Reich der Mitte noch nicht

(Motorsport-Total.com) - Am nächsten Wochenende feiert die Formel 1 in Schanghai ein kleines Jubiläum: Zum zehnten Mal findet der Große Preis von China statt. Bei der Eröffnung setzte der "Shanghai International Circuit", der unter der Federführung des deutschen Architekten Hermann Tilke in einem früheren Sumpfgebiet im Nordwesten der chinesischen Metropole errichtet wurde, mit seiner spektakulären Architektur noch Maßstäbe. Ein Jahrzehnt später haben sich die Augen der Formel-1-Zuschauer dank Strecken wie Abu Dhabi und Austin architektonische Highlights gewöhnt.

Titel-Bild zur News: Chinesische Flagge, China

Bereits zum zehnten Mal findet am Wochenende der China-Grand-Prix statt Zoom

Nach neun Ausgaben hat sich der Große Preis von China im Formel-1-Kalender etabliert und wird mindestens bis zum Jahr 2017 ausgetragen. Angekommen ist die Königsklasse im Reich der Mitte jedoch auch nach zehn Jahren immer noch nicht. Kamen 2004 am ersten Rennwochenende noch 270.000 Zuschauer, gingen die Besucherzahlen in den Folgejahren stets zurück, bis sie sich bei der Marke von rund 100.000 einpendelten. Dies liegt auch an den vergleichsweise hohen Eintrittspreisen. Für eine gute Tribünenkarte muss ein durchschnittlicher Chinese mehr als ein halbes Monatsgehalt hinblättern.

Um den Zuschauerschwund zu kaschieren griffen die Organisatoren zu ungewöhnlichen Maßnahmen. So sind die Tribünen rund um Kurve 13 seit Jahren stillgelegt und mit großen Transparenten verhüllt. Sportlich bot das Rennen auf dem anspruchsvollen, 5,451 Kilometer langen Kurs jedoch meist gute Unterhaltung. In frischer Erinnerung ist noch die Ausgabe 2012, bei der Nico Rosberg und Mercedes der erste (und bisher einzige) Sieg in der Formel 1 gelang.

Außer Rosberg waren noch zwei andere Deutsche in Schanghai erfolgreich. 2009 gewann Sebastian Vettel (Red Bull). Ähnlich wie im Fall von Rosberg war es der erste Sieg für das Team. 2006 wurde in Schanghai Formel-1-Geschichte geschrieben, obwohl das zu diesem Zeitpunkt noch niemand wissen sollte. Doch der 91. Grand-Prix-Sieg von Michael Schumacher (Ferrari) sollte der letzte des siebenmaligen Weltmeisters sein.

Ferrari war in den ersten Jahren das stärkste Team in Schanghai. Bei drei der ersten vier Grands Prix saß der siegreiche Fahrer in einem roten Auto, wobei mit Rubens Barrichello (2004), Schumacher (2006) und Kimi Räikkönen (2007) drei verschiedene Piloten triumphierten. Lediglich 2005 setzte sich Fernando Alonso im Renault durch. In diesem Jahr fand in China zum ersten und einzigen Mal das Saisonfinale der Formel 1 statt. Bei einschließlich 2008 fand das Rennen im Herbst statt, dann wurde auf einen Termin im Frühjahr gewechselt.

Der einzige Pilot, der schon zwei Mal in Schanghai auf der obersten Stufe des Siegerpodiums stand, ist Lewis Hamilton. 2008 und 2011 siegte der Brite mit McLaren. Da 2010 sein Teamkollege Jenson Button gewann, kommt McLaren genau wie Ferrari auf drei China-Siege. Renault, Mercedes und Red Bull gewannen nur einmal, obwohl Vettel von 2009 bis 2011 drei Mal in Folge auf der Pole-Position stand. Diese ist jedoch in Schanghai jedoch keine Garantie für den Sieg, nur bei fünf der neun Ausgaben gewann auch der Polesetter.

Eine Rekordmarke besteht in Schanghai schon seit dem Premierenrennen: Die der schnellsten Rennrunde. Am 26. September 2004 fuhr Michael Schumacher im Rennen eine Zeit von 1:32.238 Minuten. Diese wurde in den Folgejahren nicht unterboten - weder im Qualifying, noch im Rennen. 2012 war Polesetter Rosberg rund drei Sekunden langsamer.