• 11.05.2005 12:38

Yasukawa: "Ein gemeinsames Problem"

Bridgestone weist die Vorwürfe von Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo, die Japaner seien für das Formtief verantwortlich, zurück

(Motorsport-Total.com/sid) - Der japanische Reifenhersteller Bridgestone hat die Alleinschuld an der Misere von Ferrari in der laufenden Formel-1-Weltmeisterschaft zurückgewiesen. "Wenn Ferrari nicht die besten Reifen erhält, haben wir gemeinsam ein Problem. Die Reifen sind nur ein Teil eines ganzen Systems. Wir begreifen jedenfalls den Frust des Ferrari-Präsidenten und wollen auf unser normales Niveau zurück", sagte der Motorsportdirektor von Bridgestone, Hiroshi Yasukawa, im Interview mit der römischen Tageszeitung 'La Repubblica'.

Titel-Bild zur News: Hiroshi Yasukawa

Hiroshi Yasukawa: "Wir müssen gemeinsam Ideen und Lösungen finden"

Yasukawa reagierte damit auf die Vorwürfe von Ferrari-Boss Luca di Montezemolo, der Bridgestone nach den beiden Reifenschäden bei Michael Schumacher im Großen Preis von Spanien am vergangenen Sonntag in Barcelona für die sportliche Schieflage des Rennstalls verantwortlich gemacht hatte. "Bridgestone hat in den letzten Jahren gut gearbeitet, aber jetzt haben wir wegen der neuen Regeln mit einer Weltmeisterschaft der Reifen und nicht der Rennwagen zu tun", hatte Montezemolo erklärt und damit deutlich gemacht, wer für ihn die Schuld am schwachen Abschneiden des Titelverteidigers trägt.#w1#

Yasukawa jedenfalls hat Ferrari im Titelrennen noch nicht abgeschrieben. "Uns stehen noch 14 Rennen mit vielen Punkten bevor. Das Potenzial ist noch groß", so Yasukawa. Er unterstrich, dass eine noch engere Zusammenarbeit mit Ferrari notwendig sei. "Wir müssen gemeinsam Ideen und Lösungen finden. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir zusammen sechs Weltmeisterschaftstitel gewonnen haben", so der Japaner.

Man sei ein Unternehmen mit enormen technologischen Mitteln und einem starken Willen. Man wolle Ferrari die Rolle zurückzugeben, die der Rennstall verdiene. "Die Tifosi von Maranello können ruhig bleiben", so Yasukawa, der die Fortschritte nicht unter den Tisch fallen lassen möchte, die man in Imola und Barcelona durchaus beobachten konnte.