Yamamoto sucht Versöhnung mit Senna

In Silverstone ersetzt Sakon Yamamoto Bruno Senna, der Japaner hofft aber, dass sein Teamkollege nicht sauer auf ihn ist

(Motorsport-Total.com) - Es muss für Bruno Senna ein Schlag ins Gesicht gewesen sein, als er am Donnerstag nach einem PR-Termin bei Cosworth darüber informiert wurde, dass er in Silverstone nicht am Rennen teilnehmen darf. Seinen Platz wird - zumindest an diesem Wochenende - Sakon Yamamoto einnehmen. Der möchte keinen Streit mit seinem Teamkollegen.

Titel-Bild zur News: Sakon Yamamoto

Sakon Yamamoto ist nur für Silverstone als Rennfahrer gesetzt

"Ich habe ihn gegrüßt, aber mir ist klar, wie er sich als Rennfahrer fühlt", zeigt Yamamoto gegenüber 'Autosport' Verständnis. "Ich möchte später mit ihm reden, wenn sich die Lage beruhigt hat. Im Moment ist es schwierig, miteinander zu reden, glaube ich. Es sind merkwürdige Umstände, aber wir sind eigentlich immer gut miteinander ausgekommen, seit ich zu diesem Team gestoßen bin. Ich weiß nicht, was er denkt, aber ich möchte mich mit ihm aussprechen."#w1#

Das HRT-Team stellte heute in einer Presseaussendung klar, dass der Fahrerwechsel vorerst nur für dieses Wochenende gilt und schon beim nächsten Rennen in Hockenheim wieder rückgängig gemacht werden könnte. Hinter den Kulissen wird gemunkelt, dass kurz vor Silverstone Gelder von Karun Chandhok und Yamamoto beim Team eingelaufen sind, sodass Senna zumindest einmal in die Zuschauerrolle gedrängt werden musste.


Fotos: HRT, Großer Preis von Großbritannien, Freitag


Yamamoto konzentriert sich nun auf die vor ihm liegende Aufgabe: "Ich möchte das Rennen beenden, das ist unser größtes Ziel. Ich werde alles dafür geben", gibt der Japaner zu Protokoll - im Wissen, dass Silverstone seine einzige Chance bleiben könnte: "Ich weiß nicht, was in den nächsten Rennen passieren wird, daher konzentriere ich mich nur auf dieses Wochenende. Aber ich bin sicher bereit, wann immer ich gebraucht werde."

Die Nominierung für Silverstone sei "sehr überraschend" gekommen: "Normalerweise freust du dich, aber es war zu überraschend, sodass ich fast schockiert war", gesteht Yamamoto. "Ich musste mich rasch einstellen und alle möglichen Informationen einlernen. Gestern war kein leichter Tag, aber ich habe mit den Mechanikern gearbeitet, mit den Ingenieuren, mit den Teammitgliedern, um heute Vormittag bereit zu sein."