Yamaha-Teamchef relativiert Aussagen über Rossi

Die Gerüchte um einen Wechsel von Valentino Rossi in die Formel 1 machten gestern offenbar übertrieben die Runde durch die Medien

(Motorsport-Total.com) - "Über einen Vertrag über ein Jahr sind wir uns bereits einig, und wir wissen, dass er ab 2007 in der Formel 1 sein wird", wurde Yamaha-Teamchef Davide Brivio von der gestrigen Ausgabe der 'Gazzetta dello Sport' zitiert, die ihn nach dem Stand der Verhandlungen mit Motorrad-Superstar Valentino Rossi gefragt hatte.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi kann die Gerüchte über einen Wechsel schon nicht mehr hören

Einen Tag später lodert das Gerüchtefeuer um einen eventuellen Wechsel Rossis in die Formel 1 schon weniger stark: Brivio behauptet, man habe ihn falsch zitiert, während der Zweiradartist selbst am Rande des Rennwochenendes in Le Mans nur schwammig auf seine Zukunftspläne eingehen wollte. Fest steht, dass Rossi eine Karriere auf vier Rädern plant, ob ihn diese jedoch zwingend in die Formel 1 führen wird, ist noch unklar. Auch ein Wechsel in die Rallye-WM erscheint möglich.#w1#

Vorerst konzentriert sich Rossi weiter auf die Motorräder

"Ich habe immer gesagt, dass es mich interessieren würde, eines Tages Rennautos zu fahren, aber im Moment konzentriere ich mich voll auf den Motorradsport", wird der 26-Jährige von der Nachrichtenagentur 'Reuters' zitiert. Dennoch dürften die Gerüchte um seine Formel-1-Ambitionen nicht ganz abkühlen, zumal das britische Magazin 'F1 Racing' in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, dass Red Bull daran interessiert sein soll, Rossi in die Königsklasse zu holen.

Freilich ist dies im Moment nicht mehr als eine haltlose Spekulation ohne jeden ernsthaften Hintergrund, doch die Überlegung macht zumindest Sinn: Rossi würde mit seiner jugendlich-frechen Art perfekt ins dynamische Marketingkonzept des österreichischen Energydrink-Herstellers passen. 2007 könnte er dort mit Ferrari-Motoren ein Lehrjahr absolvieren, 2008 dann - falls er zu überzeugen vermag - als Nachfolger von Michael Schumacher ins Ferrari-Werksteam wechseln.

Yamaha-Teamchef relativiert seine Aussagen

Für den Augenblick steht aber nur fest, dass Yamaha-Teamchef Brivio seine Aussagen relativiert hat: "Es ist mir wichtig, das klarzustellen", sagte er gestern. "Ich habe nur gesagt, dass wir an Valentinos Vertrag arbeiten werden, nämlich ab Anfang Juni. Man hat mich nach seinen Formel-1-Plänen gefragt. Darauf habe ich geantwortet, dass das seine Entscheidung sei und dass es durchaus passieren könnte. Aus Yamaha-Sicht hoffen wir, dass er bei uns bleibt, aber wir können nicht seine Zukunft bestimmen."

Ende April 2004 testete Rossi auf Einladung von Ferrari in Fiorano ein Formel-1-Auto, mit dem er angeblich auf eine Bestzeit von 59.9 kam. Der Italiener blieb damit nur um rund drei Sekunden über dem Streckenrekord und war an jenem Tag sogar nur um weniger als zwei Sekunden langsamer als die gelernten Ferrari-Piloten. Seither wird er immer wieder mit einem Wechsel in die Formel 1 in Verbindung gebracht.