• 04.08.2007 21:39

  • von Michael Noir Trawniczek

Wurz und die Botschaft, die nie ankam...

Alexander Wurz erklärt, warum niemand auf seinen Wunsch reagierte, das Setup zu ändern - Ausgangsposition für das Rennen nun schwierig

(Motorsport-Total.com) - Stellen Sie sich vor, Sie wären männlich und verheiratet - dann wird Ihnen der Vergleich von Alexander Wurz verdeutlichen, wie es ihm im zweiten Qualifying am Hungaroring ergangen ist, als er vor seiner letzten schnellen Runde an die Box kam: "Das ist wie wenn du zuhause anrufst und sagst: 'Schatzi, mach das Essen fertig!' Und dann kommst du heim und da ist kein Essen auf dem Tisch."

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Niemand hörte Alexander Wurz zu, als er Instruktionen an die Box schickte

Essen wollte Wurz natürlich nicht im Q2, aber er wollte die Flügel verstellen lassen oder sonstige Maßnahmen gegen ein lästiges Übersteuern setzen. Und so gab er seinen Wunsch per Boxenfunk an sein Team weiter und steuerte die Box an. Dort jedoch machte niemand Anstalten, die Flügel oder andere Parameter zu verstellen - wie auch? Die Message von Wurz kam nie an.#w1#

Gebrochene Antenne als Übeltäter

"Die Antenne ist abgebrochen, der Funk war tot." Alexander Wurz

"Die Antenne ist abgebrochen, der Funk war tot", berichtet Wurz. Und so musste er mit dem suboptimalen Setup seine schnelle Runde absolvieren, verpasste den Aufstieg ins Top-10-Qualifying um sechs Zehntelsekunden. "Diese Steigerung hätte ich schon noch schaffen können", ist er überzeugt.

"Gerade in dem zweiten Quali war das Übersteuern ein großer Nachteil. Und da gibt es genügend Dinge, die du machen kannst: Du kannst am Computer das Differenzial ändern, die Traktionskontrolle, wir können den Flügel ändern - aber nichts dergleichen passierte", erklärt der Niederösterreicher.

Und beim Stopp selbst wäre es nicht möglich gewesen, die Ingenieure zu instruieren? Wurz: "Ja, nur machen wir die Boxenstopps bei Williams jetzt direkt in der Boxengasse, da steh ich wie bei einem richtigen Rennboxenstopp - und der Ingenieur sitzt am Kommandostand. Ich habe versucht, den noch irgendwie herzudeuten. Die Mechaniker schauen nicht auf dich, weil die nur die Reifen wechseln und sie dich dann wieder losschicken. In der Box haben wir nur cirka zehn Sekunden Stehzeit, das geht also sehr schnell vor sich."

Kämpfernatur Wurz gibt nicht auf

"In dieser Situation war ich dieses Jahr schon ein paar Mal." Alexander Wurz

Der 13. Startplatz ist alles andere als optimal, wie Wurz sagt: "Das ist vor allem hier in Ungarn blöd, wo das Überholen sehr schwierig ist. Aber in dieser Situation war ich dieses Jahr schon ein paar Mal - aber ich glaube, die Leser wissen, dass ich im Rennen dann trotzdem alles probiere und vielleicht weiter nach vorne komme."

Die Reifen werden am Sonntag die Strategie diktieren: "Jedes Team hat hier das gleiche Problem: Der weiche Optionsreifen ist zu weich, der löst sich auf, der hat Graining. Deshalb wird jeder versuchen, so lange wie möglich auf dem harten Reifen zu fahren. Man muss aber laut Reglement in einem Stint auch den weichen Reifen verwenden. Daher wird jeder den weichen Reifen erst ganz am Schluss in einem möglichst kurzen Stint verwenden. In dem Feld, in dem ich bin, werden viele eine Zweistoppstrategie fahren, ganz vorne werden manche sicherlich drei Stopps einlegen."

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