Wurz: Tendenz geht zu wenig Sprit im Qualifying
McLaren-Testfahrer Alexander Wurz relativierte vor dem Qualifying die schwache Coulthard-Zeit und gab Einblicke in die Strategie
(Motorsport-Total.com) - In den letzten beiden Stunden vor dem für die Startaufstellung entscheidenden Qualifying tüfteln hinter den Kulissen die Ingenieure der Teams an der richtigen Strategie, weil ja ab heute Nachmittag bis zum Rennstart nichts mehr an den Autos verändert werden darf. Welche Auswirkungen dies am A1-Ring hat, erläuterte heute Mittag Alexander Wurz.

© West
Alexander Wurz erklärte seine strategischen Überlegungen am A1-Ring
Seiner Meinung nach werden "leichte Autos für alle ein Trend sein, obwohl es am A1-Ring eigentlich verrückt ist, denn vor einem Jahr war ein Stopp noch schnell und jetzt denken viele über drei Stopps nach. Das ist einfach der Druck, den man von den anderen Teams hat. Wenn du nicht in den ersten drei Startreihen stehst, hast du keine Chance mehr, da vorne reinzufahren. Wenn du Siegeschancen haben willst, musst du in die ersten zwei oder drei Reihen."
Der McLaren-Mercedes-Testfahrer untermauerte seine Ansicht damit, dass man selbst mit der besten Strategie Zeit verliert, wenn man sich irgendwo im Mittelfeld hinter anderen Fahrzeugen anstellen muss, und verwies außerdem auf die Möglichkeit eines Startunfalls, die in den hinteren Reihen wesentlich höher ist. Kimi Räikkönen musste dies in Barcelona schmerzlich erfahren, als er dem Jaguar von Pizzonia ins Heck fuhr.
Dass die "Silberpfeile" in den Trainings mit viel Sprit unterwegs waren, konnte laut Wurz "ein Blinder mit Gehstock" erkennen, aber er persönlich tendiert eher in eine andere Richtung: "Ich würde eher auf die leichte Variante gehen. Vielleicht bluffen wir und lachen im Hintergrund, aber ganz ehrlich, im Moment haben wir nicht ganz das richtige Setup und die Performance und wir müssen uns überlegen, mit welcher Strategie wir dieses Wochenende doch noch positiv meistern können."
Keine Sorgen macht ihm aber der schlechte 15. Platz von David Coulthard im Freien Training am Vormittag: "David ist zum Schluss, als die Strecke am schnellsten war, nicht mehr mit neuen Reifen gefahren. Er hat einige Sachen ausprobiert, die für das Rennen wichtig sind. Insofern muss man den 15. Platz eher ignorieren ? wir stehen dort, wo der Kimi momentan ist."
Auch vor dem Ferrari hat der Österreicher, der es bei seinem Heimrennen am A1-Ring als besonders bitter empfindet, nur Zuschauer zu sein, keine wirkliche Angst. Der F2003-GA sei zwar "ein gutes Auto", erklärte er, "aber keine Wunderwaffe. Wenn wir weiterentwickeln, können wir dran bleiben." In Bezug auf die weitere Saison glaubt er nicht an einen roten Sololauf wie vor einem Jahr: "Meines Erachtens wird es keine Dominanz geben."

