• 10.06.2007 12:55

  • von Stracke / Hust

Wurz: "So schnell haut mich das nicht vom Hocker"

Alexander Wurz fährt um eine Vertragsverlängerung mit dem Williams-Team, doch im Qualifying erlebte der Österreicher ein total verkorkstes Zeitfahren

(Motorsport-Total.com) - Teamchef Frank Williams und Technikdirektor Sam Michael glauben, dass Nico Rosberg der schnellere der beiden Fahrer des britischen Rennstalls ist und dass er das auch bleiben wird. Sie warten noch ab, bis sie sich für oder gegen eine Vertragsverlängerung mit Wurz entscheiden.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Alexander Wurz verkorkste sein Qualifying in Montréal

Während es Nico Rosberg in der Qualifikation zum Großen Preis von Kanada mit einer Bestzeit von 1:16.919 Minuten mit Sprit an Bord auf den siebten Rang schaffte, strandete Alexander Wurz mit einer Zeit von 1:18.089 Minuten auf dem 20. Rang.#w1#

"Ich habe das Auto in der einen Kurve etwas unterfahren, in der anderen überfahren", gab der Österreicher zu, dass so gar nichts gepasst hat. "Ich bin vielleicht mit dem falschen Fuß aufgestanden. Mich ärgert das, denn als Sportler hast du immer das Ziel, keine Schwankungen zu haben, das muss das oberste Ziel sein. Das habe ich im Qualifying aber verfehlt."#w1#

Sieht sich der 33-Jährige in solch einer Situation gefährdet, keinen Vertrag für das kommende Jahr zu erhalten? "Es ist wurscht, in welcher Situation du dich befindest, es ist immer schlecht", antwortet Wurz. "Du musst dir um mich keine Sorgen machen, so schnell haut mich das nicht vom Hocker."

"Es ist grundsätzlich alles schief gegangen", klagt Wurz. "Vom Auto her war es akzeptabel, zwar nicht fantastisch, aber der Fahrer war nicht gut genug. Die Erklärung ist ganz einfach. Ich hatte einen schlechten Tag, das muss ich mit mir selber ausmachen. Ich hoffe, dass ich ein gutes Rennen fahren und diesen Tag vergessen kann."

Es passte einfach nichts im Qualifying, auch nicht Wurz' Fahrstil zum 'Circuit Gilles Villeneuve': "Mein Fahrstil ist für dieses Stop-and-Go hier nicht wirklich geeignet, eher für andere Strecken wie Indianapolis und Malaysia. Aber wir reden hier über ein, zwei Zehntel und nicht über den Zeitenabstand, den ich hatte. Mir wäre es lieber, gar nicht viel darüber zu reden, sondern zu schauen, was morgen passiert."

"Vom 20. Platz muss ich Schadensbegrenzung betreiben, das ist das Einzige, was von dort möglich ist", meint Wurz, der durch den Motorwechsel bei Kovalainen noch einen Rang nach vorn kommt. "Natürlich kann in Kanada viel passieren, aber darauf kann ich nicht zählen. Wir müssen schauen, welche Strategie wir wählen. Da gibt es zwei Varianten: Wenig Sprit, und am Anfang viel überholen, oder viel Sprit, und lange draußen bleiben. Diese Wahl fällt hier nicht leicht."

"Der Rennspeed war in diesem Jahr kein Problem, auch in Bezug auf Zweikämpfe und das Überholen", hofft der Rennfahrer auf das Rennen. "Aber es ärgert mich halt, dass ich in einer passiven Position stehe. Da ist es fast unmöglich, in die Punkte zu fahren. Das Ziel wird sich ergeben. Ansonsten muss ich Vollgas geben und kämpfen. Die Aufgabenstellung ist aber garantiert eine schwere, auch wenn Kämpfen für mich kein Problem ist."

Eine schlaflose Nacht bereitet die Vorstellung Wurz aber nicht: "Das Wichtigste ist, dass du gut schläfst, denn ohne guten Schlaf ist es ganz schlecht. Das habe ich während meiner Karriere gelernt. Du kannst im Schlaf sowieso nichts mehr ändern. Natürlich ärgere ich mich, aber ich hoffe, dass ich diesen Ärger am Nachmittag in positive Energie umsetzen kann."