• 11.07.2002 14:45

  • von Marcus Kollmann

Wurz der ideale Mann für Toyotas zweites Cockpit?

In Silverstone wurde Wurz im Gespräch mit Toyota gesichtet - deutet sich ein Wechsel an oder verlängert er bei McLaren?

(Motorsport-Total.com) - Bis auf jede Menge Spekulationen ist das Fahrerkarussell bislang noch nicht so recht in die Gänge gekommen. Aus diesem Grund gibt es bis auf möglich erscheinende Wechsel auch nur wenig zu berichten - sehr zum Leidwesen einiger Journalisten und vieler gespannt wartender Formel-1-Fans.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Alexander Wurz möchte gerne wieder Rennen fahren

Eines der heiß begehrtesten Cockpits für die Saison 2003 ist zweifelsohne der Platz neben Mika Salo im Toyota-Team. Während der Finne über einen Vertrag für die nächste Saison verfügt, muss sein diesjähriger Teamkollege nämlich noch um eine Vertragsverlängerung bangen. Die englischsprachige Motorsportpresse beobachte in Silverstone mit Argus-Augen welcher Fahrer mit welchen Teams sprach und ertappte dabei McLaren-Testpilot Alexander Wurz im Gespräch mit Toyota-Chefdesigner Gustav Brunner. Worüber sich die beiden Österreicher unterhielten ist zwar nicht bekannt, doch vielleicht ging es dabei ja um einen möglichen Wechsel von Wurz zum Teams aus Köln.

Der 28-Jährige hatte zuletzt kein Geheimnis daraus gemacht, dass er, so sehr ihm sein Job als Testfahrer auch Freude bereitet, recht bald wieder im direkten Wettkampf mit den anderen Piloten der Königsklasse stehen will. Zwar wurden auch schon Piloten wie Jenson Button, Heinz-Harald Frentzen und Jacques Villeneuve als Nachfolger von Allan McNish gehandelt, doch die englischsprachige Motorsportpresse will die Gründe herausgefunden haben warum sich Ove Andersson wenn überhaupt dann für Wurz entscheiden wird.

So erklärte der Schwede zuletzt recht deutlich, dass er keinen Fahrer mit einem großen Namen verpflichten wolle, denn das würde in der jetzigen Aufbauphase nur größeren Druck ausüben. Somit würde Wurz gut ins Konzept passen, denn wenngleich der 1 Meter 86 große Pilot einen guten Ruf als Entwickler hat und auch seinen Speed in der Formel 1 von 1997 bis 2000 als Benetton-Pilot unter Beweis stellte, so würden die Erwartungen von außen an das Team auf Grund seiner Verpflichtung sicherlich nicht in dem Maße zunehmen als wenn man zum Beispiel einen Jacques Villeneuve verpflichten würde. Für Wurz spricht auch, dass er für hervorragendes Feed-back bekannt ist und zweifelsohne könnte er dem Toyota-Team auch durch seine bei McLaren gesammelten Erfahrungen vermitteln wie ein Top-Team gewisse Sachen angeht. Da der Österreicher eigener Aussage nach nicht für Geld fährt, sondern weil es ihm Spaß macht, dürften sich seine Gehaltsforderungen ebenfalls im Rahmen halten, womit er eigentlich in allen Kriterien die Vorgaben erfüllen dürfte die Toyota stellt.

Unbestätigten Meldungen zufolge soll Ron Dennis dem Testfahrer bereits eine mehrjährige Vertragsverlängerung mit Gehaltserhöhung angeboten und ein Stammfahrercockpit in Aussicht gestellt haben, quasi um ihn einen Anreiz zu geben das Angebot auch wirklich zu überdenken. Der Teamchef weiß nämlich sehr wohl, dass sich ein Testfahrer wie ein Fußballer auf der Ersatzbank fühlt - irgendwann will er endlich eingewechselt werden. Ob Wurz die Offerte annehmen wird, dürfte letztendlich davon abhängen wie die Situation in Sachen Cockpits für ihn tatsächlich aussieht. Denn wenngleich das zweite Toyota-Cockpit schon lange für jede Menge Spekulationen gut ist, so hat das Team aus Köln bislang nie direkt oder indirekt zu verstehen gegeben auf der Suche nach einem neuen Piloten zu sein.