Wurz: BMW sollte Heidfeld behalten
Honda-Testfahrer Alexander Wurz glaubt, dass das BMW Sauber F1 Team für 2009 unbedingt an Nick Heidfeld festhalten sollte
(Motorsport-Total.com/Premiere) - Nick Heidfeld verschaffte sich heute mit dem fünften Startplatz und einer starken Leistung im Qualifying in Spa-Francorchamps zwar wieder ein wenig Luft, doch ganz außer Gefahr ist seine Zukunft im BMW Sauber F1 Team noch immer nicht. Dabei hat er mit Alexander Wurz einen großen Fürsprecher.
© xpb.cc
Alexander Wurz glaubt, dass Nick Heidfeld 2009 wieder aufgeigen könnte
Der Österreicher glaubt fest an das fahrerische Talent von "Quick Nick": "Vielleicht ist es der bessere Weg, sich intensiv mit dem Fahrer zu beschäftigen, ihm auf die Sprünge zu helfen", schlägt er Mario Theissen vor. "Das ist eine Entscheidung, die kann nur BMW treffen. Sie überlegen sich das ja auch offensichtlich und sagen, dass sie Nick helfen. Irgendwann muss es aber besser werden, das ist klar, denn die Teams stehen auch unter enormem Erfolgsdruck."#w1#
Wurz spricht aus eigener Erfahrung
Doch Wurz ist einer, der langfristig denkt und selbst oft am eigenen Leib erfahren hat, wie schnell es gehen kann, dass ein Talent aufgrund marginalst veränderter Umstände sein Potenzial nicht mehr entfalten kann. Bei Heidfeld liegt das am Aufwärmen der Reifen auf eine schnelle Runde im Qualifying - ein Problem, das der heutige Honda-Testpilot Wurz aus seiner Williams-Saison 2007 gut kennt und von dem auch Kimi Räikkönen ein Liedchen singen kann.
Wurz widersetzte sich diesem Problem seinerzeit nicht, sondern beendete seine Karriere: "Ich habe mich kurzum dazu entschlossen: 'Okay, das war's für mich! Ich hatte elf Jahre in der Formel 1, habe im Vorjahr noch schön gepunktet und rennmäßig gut ausgeschaut.' Da habe ich mir gesagt: 'Ich bin zufrieden mit meiner Rennkarriere.' Nick sagt, er will weitermachen. Das ist eine andere Ausgangsposition als bei mir", so der 34-Jährige.
Rückkehr zur Situation von vor 2008?
Und dann sind da ja auch noch diverse Regeländerungen für kommende Saison, die wieder jene Fahrergarde bevorzugen könnte, die in den Jahren vor 2008 erfolgreich war - also einen Räikkönen, einen Heidfeld, einen Fernando Alonso. Aus fahrerischer Sicht am einschneidendsten ist sicherlich das Comeback der Slicks, aber auch die aerodynamische Abrüstung und die Hybridtechnologie wollen erst einmal gemanagt werden.
"Nick ist ein kleiner und leichter Fahrer. Das sollte für das nächstjährige Reglement ein Vorteil sein", erläutert Wurz, dem die Formel 1 anno 2009 eigentlich auch entgegenkommen hätte müssen. "Dann bekommen wir neue Reifen - wer wird damit am besten zurechtkommen? Ein Fahrer mit viel Erfahrung kann das Team bei einer Reglementumstellung sicher viel schneller nach vorne bringen als ein junger Fahrer."