• 11.11.2012 16:48

  • von Dominik Sharaf

Wolff warnt vor Abkehr von Turbo-Plänen

Der Williams-Großaktionär schlägt sich auf die Seite der Hersteller und glaubt, dass eine Entscheidung für die alten Triebwerke Geld verschwendet und nicht spart

(Motorsport-Total.com) - Nach McLaren-Geschäftsführer Jonathan Neale stellt sich auch Williams-Großaktionär Toto Wolff hinter die Pläne, in der Formel 1 ab der Saison 2014 auf V6-Turbomotoren umzusteigen. Mit der Ankündigung Bernie Ecclestones und Luca di Montezemolos, auf einen entsprechenden Schritt aus Kostengründen verzichten zu wollen, hadert der Österreicher: "Meine persönliche Sicht der Dinge ist, dass das niemals hätte passieren dürfen. Es bestand Einigkeit", erklärt er im Podcast des Journalisten James Allen.

Titel-Bild zur News: Toto Wolff

Turbo, ja bitte: Toto Wolff will mit Renault ab 2014 in die V6-Ära starten Zoom

Wolff wundert sich über den plötzlichen Sinneswandel der Eminenzen und betont die erzielten Verhandlungserfolge: "Es gab einen Konsens darüber, einen neuen Motor zu bauen, nachdem wir gründlich analysiert hatten, wie viel Kosten das bei der Entwicklung, der Forschung und dem späteren Einsatz verursachen würde." Dass jetzt alles rückgängig gemacht werden soll, kann der Williams-Verantwortliche nicht nachvollziehen und wünscht sich, schnell wieder auf Kurs zu kommen.

Er zeigt Verständnis für die Triebwerksbauer: "Die Motorenhersteller haben damit begonnen, ihre Arbeit zu erledigen. Alle sind dabei. Sie haben Millionen über Millionen ausgegeben, um zu entwickeln", erinnert Wolff und bezweifelt, ob es überhaupt noch eine Zukunft für die aktuellen 2,4-Liter-V8-Motoren gibt, wie sie sich der Brite und der Italiener offenbar wüschen. "Einige von ihnen haben gar nicht mehr die Produktionsanlagen für die alten Aggregate", so Wolff über Renault und Co.

Der Williams-Zulieferer bekommt die Unterstützung aus Grove: "Renault hat seinen Verbleib im Sport davon abhängig gemacht, ob ein neuer Motor eingeführt wird", unterstreicht Wolff und nährt Befürchtungen vor einer Flucht der Konzerne aus der Formel 1, sollte der Turbo nicht kommen. "Meine ehrliche Meinung ist, dass es ziemlich spät ist, um diese Entscheidung zu revidieren. Ich unterstützte den Standpunkt der Motorenhersteller, die für ein neues Triebwerk plädieren."