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Wolff über Formel-1-Krise: "Es gibt auch viele gute Dinge"

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff blickt dem Team-Schwund gelassen entgegen - Er spricht über die Neueinsteiger Gene Haas und Motorenlieferant Honda

(Motorsport-Total.com) - Aus der Sicht von Toto Wolff war das Jahr 2014 ein Traum. Die silberne Dominanz erstreckte sich über weite Strecken des 19-teiligen Formel-1-Kalenders. Schon beim ersten Rennen in Australien gab man den Ton an. Mit Fahrer- und Konstrukteurs-Titel im Gepäck steuert der Österreicher auf 2015 zu. Im Interview mit 'Maxim' sprach Wolff aber vor allem über die Schattenseiten der Saison 2014.

Titel-Bild zur News: Toto Wolff

Viel zu lachen gab es in dieser Saison für Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff Zoom

Zwei Teams haben die Königsklasse zwangsweise verlassen müssen, es scheint eine sehr stressige Zeit in der Formel 1 zu sein, oder? "Nein, es ist eine sehr gute Zeit. Man hört vieles über die kontroversielle Seite der Formel 1, aber es gibt auch viele gute Dinge. Es ist eine fantastische Lage für unternehmerische Möglichkeiten, wir sprechen mit vielen potenziellen Sponsoren", gibt sich Wolff positiv gelaunt. Vor allem amerikanische Unternehmen scheinen mehr und mehr Interesse an der Formel 1 zu zeigen. "Wir haben viele interessante Diskussionen."

Den Team-Schwund auf nunmehr neun Teilnehmer 2015 sieht der 42-Jährige gelassen: "Es ist unglücklich, was mit diesen zwei Teams (Caterham und Marussia; Anm. d. Red.) passiert ist, weil viele Leute dort gearbeitet haben, in den Fabriken, und die haben nun ihre Jobs verloren." Aber dies sei die Formel 1, und so etwas passiere. "In den vergangenen 50 Jahren hatten wir mehr als 130 Teams! Sie kommen und gehen. Ich denke, es gibt eine Kerngruppe, die sehr wichtig ist, und diese Gruppe hat es immer schon gegeben. Es ist wichtig sich daran zu erinnern." Mit der Kerngruppe meint Wolff vor allem die historischen Teams Ferrari, McLaren und Williams.

Ein Team, das 2016 neu in die elitäre Formel-1-Runde aufgenommen wird, ist das Haas-Team gegründet von Gene Haas. Wolff weiß auf was es bei Neueinsteigern ankommt: "Sie müssen wissen, was sie tun. Haas ist in der NASCAR und hat dort mit all den Herausforderungen zu kämpfen gehabt, die du hast, wenn du eine Struktur in einer sehr konkurrenzfähigen Rennserie aufbaust. NASCAR ist anders, aber er weiß, was er tut." Dies sei mitunter auch der Unterschied zu Caterham und Marussia.

Gene Haas

Gene Haas wagt sich 2016 mit einem eigenen Team in die Königsklasse Zoom

Wer für Haas dabei ins Lenkrad greifen wird, ist bisher noch nicht bekannt. "Mit all den Entscheidungen, die du in der Formel 1 machen musst, ist es vergleichbar mit einem mittelgroßen Unternehmen. Die Fahrerentscheidung ist sehr offensichtlich. Es gibt sehr viele gute Fahrer. Um Weltklasse-Piloten zu bekommen, musst du dich etablieren. Es gibt viele zur Auswahl, egal ob Amerikaner oder Europäer. Das wird nicht das Problem sein."

Bereits 2015 wird eine altbekannte Marke in die Formel 1 zurückkehren: Motorenhersteller Honda will mit dem McLaren-Team die legendären Zeiten von Senna und Co. wieder aufleben lassen. Wolff hofft auf einen starken japanischen Konkurrenten: "Wir müssen sichergehen, dass es eine starke Vorstellung gibt. Wir sind Konkurrenten, natürlich, aber es ist gleich wichtig für die Formel 1. Wenn du in die Formel 1 einsteigst, ist es eine realistische Erwartung alle im ersten Jahr wegzublasen? Sie hoffen das, und wir nicht, aber es ist ein langfristiges Projekt."

Ayrton Senna

Die Partnerschaft McLaren-Honda war in der Vergangenheit bereits erfolgreich Zoom

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