Wolff lobt FIA für Red-Bull-Strafe: "Nichts unter den Teppich gekehrt"

Toto Wolff ist zufrieden, dass Red Bull für seinen Verstoß gegen das Finanzreglement bestraft wurde und glaubt, dass die Strafen eine abschreckende Wirkung haben

(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff ist zufrieden damit, dass Red Bull für seine Übertretung der Budgetgrenze 2021 von der FIA bestraft worden ist, auch wenn die Strafe seiner Meinung nach etwas höher hätte ausfallen können. Red Bull muss sieben Millionen US-Dollar zahlen und bekommt ein Jahr lang zehn Prozent von seiner Entwicklungszeit abgezogen.

Titel-Bild zur News: Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff

Toto Wolff kann mit der Strafe gegen Red Bull leben Zoom

"Ich denke, dass jede Strafe für uns zu wenig ist. Für sie wird es zu viel sein. Aber was ich als positiv ansehe, ist die starke Führung", sagt Wolff gegenüber der englischsprachigen Ausgabe von 'Motorsport.com'.

"Nichts wurde unter den Teppich gekehrt. Die FIA stand zu dem Prozess. Und ich denke, dass es sehr ermutigend ist, zu sehen, wie die Dinge umgesetzt werden, obwohl die Führung erst seit zehn Monaten im Amt ist", lobt der Österreicher und bezeichnet die Bewertung und die Überwachung der Budgetgrenze als "stabil".

Das heißt aber nicht, dass der Mercedes-Boss mit allen Dingen einverstanden ist. Ginge es nach ihm, dann würde man nicht mehr in kleinere und größere Verstöße unterteilen. "Ich denke, ein Verstoß ist ein Verstoß. Und so sollte es auch gehandhabt werden", sagt er.

Strafe hart genug?

Red Bull hatte sich eines kleineren Verstoßes schuldig gemacht, was der Rennstall auch akzeptiert hat. Die Frage, die sich viele derzeit stellen, ist: Wie hart ist die Bestrafung für Red Bull eigentlich?

"Ich denke, in absoluten Zahlen sind sieben Millionen Dollar eine Menge Geld. Aber in Anbetracht der Investitionen, die Red Bull in die Power-Unit und in das Team tätigt, ist es vielleicht nicht so viel", meint Wolff.


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Das größere Problem könnten die geringeren Entwicklungskapazitäten werden. "Jede Verkürzung der Windkanalzeit wird sich nachteilig auswirken", sagt er. "Wie nachteilig, ist zum jetzigen Zeitpunkt schwer zu beurteilen."

Trotzdem glaubt der Mercedes-Motorsportchef, dass die Summe der Strafen eine abschreckende Wirkung hat. Hinzu komme ein Imageschaden, dem sich kein Rennstall aussetzen wolle. "Denn natürlich leben wir in einer transparenten und gesetzeskonformen Welt. Unsere Aktionäre oder Partner verlangen Compliance, und in dieser Hinsicht ist das einfach nicht mehr zeitgemäß."

Kein Verständnis für Erklärungen

Die Erklärungen von Red-Bull-Teamchef Christian Horner kann er aber nicht nachvollziehen: "Neun Teams haben sich an die Regeln gehalten und sind unter der Obergrenze geblieben", sagt Wolff. "Die Formel 1 ist ein Sport, in dem Kleinigkeiten den Unterschied machen. Wenn etwas anderes behauptet wird, ist das dummes Gerede. Es gibt keinen mildernden Faktor."

Doch das Kapitel ist für Wolff damit erst einmal geschlossen. "Das hoffe ich zumindest", sagt er bei 'Sky'. "Aber jetzt wo wir die Zahlen für 2021 abgeschlossen haben, schauen wir mal, was sie mit der Einreichung für 2022 machen. Ich glaube, sie haben jedes Interesse daran, es dieses Mal ordentlich zu machen."

"Hoffentlich ist das eine Abschreckung, dass das nicht wieder passiert - bei keinem anderen Team."

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