Wolff: "Bunte Hunde nicht mehr so bunt wie vor 20 Jahren"

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff glaubt, dass es in der Formel 1 noch "Bunte Hunde" gibt, aber zur Freude der Teams nicht mehr so ausfallend wie früher

(Motorsport-Total.com) - In der heutigen von Medien dominierten Landschaft scheint alles ein wenig steriler zu sein. Die Fahrer bekommen von den Teams und dem Weltverband strenge Verhaltensregeln auferlegt und sollen sich möglichst angepasst verhalten. Die Zeiten eines wilden James Hunt sind längst vorbei, auch wenn Kimi Räikkönen gerne auf den Spuren des exzentrischen Briten wandelt. Doch der Großteil der Fahrer sind wandelnde PR-Maschinen, die gebetsmühlenartig jene Phrasen rausdreschen, die ihr Team ihnen eingepflanzt hat.

Titel-Bild zur News: Toto Wolff, Lewis Hamilton

Toto Wolff würde gerne sportliche Schlagzeilen über Lewis Hamilton lesen Zoom

Doch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff will dieser Ansicht nicht uneingeschränkt zustimmen: "Ich denke, es gibt genug 'Bunte Hunde'", erklärt er im 'Deutschlandfunk', schiebt aber hinterher: "Vielleicht sind sie nicht mehr so bunt wie vor 20, 30 oder 40 Jahren. Sie sind professioneller geworden. Ein Gläschen zu trinken, oder eine Zigarette zu rauchen - das geht heute nicht mehr, wenn man an der Spitze mitfahren möchte."

Die Silberpfeile holten mit Lewis Hamilton noch einen der etwas bunteren Vertreter. Der 28-Jährige macht häufig durch sein Privatleben Schlagzeilen - sei es der nächste Krach mit Wieder-Ex Nicole Scherzinger, die Auftritte von Hund Roscoe, Aufnahmen eines Hip-Hop-Albums oder einfach sein Kleidungsstil - doch Mercedes würde es sicher lieber sehen, wenn der Engländer vor allem sportliche Schlagzeilen schreibt.

"Die Formel 1 ist jetzt viel professioneller. Es ist ein größeres kommerzielles Rad, das hier gedreht wird. Es geht um Sponsoreninteressen, die eine Rolle spielen und Automobilhersteller, die sich engagieren", erklärt Wolff. Doch ganz farblos sei keiner der Fahrer, glaubt er: "Es sind alle irgendwie 'Bunte Hunde'. Sie sind alle anders", so der Österreicher. "Bei unserer Fahrerpaarung gibt es unterschiedliche Herangehensweisen. Am Ende des Tages führt sie die Rundenzeit immer wieder zueinander - und das ganz vorne."