• 08.02.2010 08:06

  • von David Pergler

Winkelhock: "Thema Formel 1 abgehakt"

Markus Winkelhock hat trotz seines legendären Nürburgringauftritts von 2007 keinerlei Formel-1-Ambitionen mehr - Kritik an Sponsorengeldabhängigkeit

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix am Nürburgring hat sich mit vielen spektakulären Bildern ins Gedächtnis eingebrannt. Man denke nur an den atemberaubenden Zweikampf zwischen Felipe Massa und Fernando Alonso (damals noch im McLaren-Mercedes; Anm. d. Red.) oder das Yokohama-S, wo die Autos im Regen reihenweise von der Strecke gekreiselt waren. Gleichzeitig gab damals ein deutscher Pilot sein Debüt im Spyker.

Titel-Bild zur News:

2007: Dank cleverer Reifenwahl ging Markus Winkelhock in Führung

Winkelhock hatte damals als einziger Pilot im Feld schon vor dem Start auf Regenreifen vertraut und als kurz nach dem Start dank eines kolossalen Wolkenbruchs ein heilloses Durcheinander ausbrach und das gesamte Feld panisch in die Boxen flüchtete, führte der Sohn von Manfred Winkelhock das Feld plötzlich an.#w1#

Ein Notabbruch des Rennens machte seine Chancen auf eine gute Platzierung zunichte, ein späterer Hydraulikdefekt tat sein Übriges, doch mit diesem Auftritt hat der DTM-Pilot einen bleibenden Eindruck hinterlassen, zumal der Spyker das anerkannt schlechteste Auto war. Im Gespräch mit 'motorsport-total.com' erklärte der Schwabe, dass er das Buch "Formel 1" zugeklappt habe, obwohl sich durch die zahlreichen neuen Teams mehrere neue Möglichkeiten ergeben haben.

Es zählt eher die finanzielle Mitgift als das Talent

"Ich habe das Thema Formel 1 abgehakt. Es war für mich eine tolle Erfahrung und ich hatte dort eine tolle Zeit. Es hat Spaß gemacht und ich habe vor allem eine schöne Erinnerung an den Nürburgring. Aber ich bin jetzt bei Audi und glücklich darüber. Ich habe Spaß in der DTM und konzentriere mich auch ganz auf die DTM. Deshalb habe ich ehrlich gesagt nicht einmal mit einem Auge rübergeblickt in Richtung Formel 1."

"Ich bin glücklich, Audi-Werksfahrer zu sein und nicht unglücklich, 'nur' ein Vorjahresauto zu fahren. Es gibt sicher einige Fahrer, die froh wären, wenn sie in der DTM bei Audi ein Vorjahresauto hätten." Winkelhock kämpft in der DTM mit Ex-Formel-1-Pilot Ralf Schumacher, mit dem er gemeinsam am Nürburgring 2007 angetreten war.

Ein Grund für seine Absage an die Königsklasse ist die hohe Abhängigkeit von Sponsorengeldern. "Die Budgets, die da in der Formel 1 aufgerufen werden, sind extrem hoch. Da geht es nicht nur über den Erfolg, sondern viel über Kontakte. Da waren teilweise Fahrer im Gespräch, die vielleicht vom Talent her nicht so gut sind. Und einige Piloten, die gut sind, haben die finanziellen Möglichkeiten nicht."

"Und das ist teilweise unfair. Logischerweise werden die Topfahrer in der Formel 1 von den Werken geholt und die haben natürlich die Sponsoren." Daher will der Schwabe lieber der DTM treu bleiben. Mehr über Markus Winkelhock erfahren Sie in unserer DTM-Rubrik.