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Winkelhock: "Ein gewisser Ehrgeiz gehört dazu"
Markus Winkelhock sieht sich als "junger Wilder" mit der nötigen Erfahrung und geht auch im Jahreswagen "hoch motiviert" in die Saison
(Motorsport-Total.com) - Mit seinen 29 Jahren ist Markus Winkelhock an Rennfahrermaßstäben gemessen kein Youngster mehr. Und er hat bereits eine längere Karriere hinter sich: Zunächst versuchte er sein Glück in der Formel 1, inzwischen geht er in seine dritte volle Saison in der DTM. Da drängt sich die Frage auf, wie er sich selbst sieht - immer noch als "jungen Wilden" oder schon ein bisschen als "alten Hasen"?

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Markus Winkelhock sieht sich als "jungen Wilden" mit der nötigen Erfahrung
"Ich denke, dass ich derzeit da irgendwo zwischendrin stecke", sagt er im Exklusivinterview mit 'Motorsport-Total.com'. "Ich habe in der DTM schon meine Erfahrungen gesammelt, aber ein bisschen 'junger Wilder' gehört auf jeden Fall dazu." Laut Winkelhock könne man das nicht über das Alter definieren, sondern über die Einstellung.#w1#
So bezeichnet er auch Tom Kristensen, der im Alter von 42 Jahren in "DTM-Rente" gegangen ist, als "jungen Wilden": "Er ist für mich immer ein Kumpeltyp gewesen und einer, der in meinen Augen jung geblieben ist. Er hat nie seinen Ehrgeiz verloren und hatte bis zum Schluss extremen Biss. Es gibt einige Rennfahrer, die am Ende ihrer Karriere nicht mehr den Biss haben, den sie am Anfang hatten. Und Tom war einer, der den Biss bis zum letzten DTM-Rennen hatte."
Bei dem Dänen habe man gesehen, dass auch am Schluss noch viele Emotionen im Spiel waren. Und das sei bei ihm selbst auch der Fall, so Winkelhock: "Das gehört in diesem Job einfach dazu. Man muss einen gewissen Ehrgeiz haben. Wenn man den nicht hat, ist man fehl am Platz."
Doch in der DTM ist laut Winkelhock nicht nur Ehrgeiz wichtig, sondern auch Erfahrung. Er habe bisher schon einiges dazu gelernt, "aber ich glaube, dass man nie auslernt." Und dazu gehört auch, weiter an sich zu arbeiten. Im Jahr 2010 will der Audi-Pilot vor allem seine Qualifyingresultate verbessern: "Wenn man im hinteren Drittel steht, ist das Rennen zwar nicht verloren, aber wenn man von Platz fünf oder sechs startet, sind die Voraussetzungen natürlich komplett anders. Wenn man einmal vorne mitfährt, dann fliegt man leichter mit."
Formel 1 kein Thema mehr
Größer wären die Chancen auf einen vorderen Startplatz in einem Neuwagen gewesen. Doch den bekam sein Kollege Oliver Jarvis, Winkelhock muss weiter im Jahreswagen fahren. "Das heißt aber nicht, dass ich nicht glücklich bin", betont er. "Ich bin froh, dass ich in diesem Jahr bei Audi bin, auch wenn es 'nur' im Vorjahresauto ist. Ich bin trotzdem guter Dinge und hoch motiviert. Die Zielsetzung ist für mich jetzt nicht die Meisterschaft, wenn ich einen Neuwagen bekommen hätte, sondern bester Vorjahreswagenfahrer zu werden."
Das Thema Formel 1 hat der 29-Jährige übrigens "endgültig abgehakt", obwohl sich dort in diesem Jahr mit den Teams vielleicht neue Möglichkeiten auf ein Cockpit geboten hätten: "Ich bin jetzt bei Audi und glücklich darüber. Ich habe Spaß in der DTM und konzentriere mich auch ganz auf die DTM. Deshalb habe ich ehrlich gesagt nicht einmal mit einem Auge rübergeblickt in Richtung Formel 1."
Den ersten Teil des Exklusivinterviews mit Winkelhock können Sie ab dem morgigen Sonntag bei 'Motorsport-Total.com' lesen. Darin blickt er auch noch einmal zurück auf die Höhen und Tiefen der Saison 2009. Ab Montag erläutert Winkelhock im zweiten Teil unter anderem, was er in der DTM bisher gelernt hat, wie er die Chancen der Jahreswagen einschätzt, was er an der Formel 1 unfair findet und wo er sich in zehn Jahren sieht.

