Windsor sieht keinen Cosworth-Skandal

US-F1-Sportchef Peter Windsor empfindet es nicht als Skandal, dass neue Teams von der FIA nur mit bestehendem Motorenvertrag angenommen wurden

(Motorsport-Total.com) - Um das Einschreibeverfahren für die Formel-1-Weltmeisterschaft 2010 gibt es viele Ungereimtheiten. So wurde das seit 1993 etablierte BMW Sauber F1 Team aus Hinwil zunächst abgewiesen, während unbeschriebene Blätter wie Campos, Manor, US F1 und zuletzt auch noch Lotus gleich in erster Instanz zugelassen wurden.

Titel-Bild zur News: Peter Windsor

Peter Windsor ärgert sich nicht über die FIA-Kriterien für die Einschreibung

Nach der Bekanntgabe der angenommenen Teams gingen zahlreiche Beschwerden über die FIA ein. So begann diese Woche das Gerichtsverfahren von N.Technology gegen den Automobilweltverband; das in Branchenkreisen weitgehend unbekannte Stefan-Projekt will ebenfalls rechtliche Schritte einleiten. Außerdem regten sich übergangene Teamchefs wie David Richards (Prodrive) darüber auf, dass ihnen gesagt wurde, in die Formel 1 komme man nur mit einem Cosworth-Motor.#w1#

Die unabhängige Motorenschmiede wurde von der FIA gezielt als Angebot an die neuen Teams platziert und dementsprechend auch forciert. FIA-Gegner behaupten, dass dabei zu kartellrechtlich fragwürdigen Methoden gegriffen wurde, und sprechen von einem Skandal. Doch das geht US-F1-Sportchef Peter Windsor zu weit: "Ich würde das überhaupt nicht als Skandal bezeichnen. Ich finde das alles ziemlich überflüssig", wird er von '422race.com' zitiert.

"Es war ganz klar, dass man als Teil der Einschreibekriterien einen gültigen Motorenvertrag vorlegen muss. Das war einfach eine der Voraussetzungen, die zu erfüllen waren. Wir hatten einen gültigen Motorenvertrag und wir waren glücklich genug, den Test zu bestehen, also kamen wir rein. Ich verstehe nicht, worüber sich alle beschweren", wundert sich der Brite, der US F1 gemeinsam mit seinem amerikanischen Partner Ken Anderson stemmen will.

¿pbvin|512|2057||0|1pb¿Doch die Herren Richards und Co. beschweren sich nicht darüber, dass ein Motorenvertrag Voraussetzung für eine erfolgreiche Einschreibung war, sondern dass ihnen angeblich vorgeschrieben wurde, einen Deal mit Cosworth zu machen. Interessant: "Ich weiß nichts von einer solchen Vorschrift", sagt BMW Motorsport Direktor Mario Theissen, der für 2010 mit Ferrari-Motoren plant - und noch keinen gesicherten FIA-Startplatz in der Tasche hat...

Trotz all dieser Ungereimtheiten findet Windsor, der bekanntlich zu den Glücklichen zählt, die bereits angenommen wurden, dass man das Einschreibeverfahren nicht weiter hinterfragen sollte: "Das letzte Mal, als es so etwas gegeben hat, bekam David Richards den Platz. Da hat auch niemand gejammert, sondern alle akzeptierten es und konzentrierten sich wieder auf ihre eigene Arbeit", so der frühere Williams- und Ferrari-Mitarbeiter.