• 15.12.2003 10:48

  • von Marcus Kollmann

Wilson: Ich möchte wirklich Rennen fahren

Justin Wilson spricht über seine gegenwärtige Situation und verspricht, dass er beim nächsten Renneinsatz mehr riskieren wird

(Motorsport-Total.com) - Für Minardi-Teamchef Paul Stoddart steht das fahrerische Talent von Justin Wilson außer Frage. Auch bei Jaguar Racing konnte der mit 1,92 Meter größte Formel-1-Pilot des letztjährigen Fahrerfeldes überzeugen, wie verschiedene Aussagen der Teamführung belegen.

Titel-Bild zur News: Justin Wilson (Jaguar-Cosworth)

Wäre einem Angebot als Testfahrer von Jaguar nicht abgeneigt: Justin Wilson

Am Ende aber entschied man sich in Milton Keynes bei der Cockpitvergabe für 2004 dann aber für den Österreicher Christian Klien, der mit Red Bull nicht nur einige Millionen mitbringt, sondern auch bei einer Testfahrt anscheinend mehr überzeugen konnte als es Wilson in den letzten fünf Grand Prix vermochte.

"Das nächste Mal werde ich mehr Risiken eingehen"

"Ich bin noch immer sehr enttäuscht darüber, dass ich von Jaguar fallen gelassen wurde", hadert Wilson noch immer ein wenig mit seinem Schicksal. Aber auch für den 25-Jährigen heißt es, nach vorn und nicht zurück blicken. Was ihn sein Cockpit bei Jaguar Racing gekostet haben könnte, und was er, wenn man ihm 2004 eine Chance gibt, anders machen möchte, hat der Brite bereits analysiert.

"In meiner ersten Saison wollte ich Erfahrung sammeln und nicht im Kiesbett landen. Aus diesem Grund habe ich mich auch etwas zurückgenommen. Ich fühlte mich aber dadurch immer ein wenig in der Defensive. Wenn ich eine weitere Saison fahren kann, werde ich wirklich angreifen. Ich werde meinen Fuß dann nicht vom Gaspedal nehmen, denn ich werde alles daran setzen zu überzeugen. Das nächste Mal werde ich mehr Risiken eingehen", versprach Wilson jetzt in der englischen Presse.

"Ich möchte nicht den Rest meines Lebens testen"

Ob er diese Chance im nächsten Jahr erhält, ist aber ungewiss. Inzwischen gibt es nur noch bei Minardi ein Cockpit, sowie die Alternative Jordan, wo Nick Heidfeld auf Grund eines Vorvertrages bereits einen der beiden Plätze belegt. Mit seiner Situation ist Justin Wilson selbst nicht glücklich, "denn obwohl ich erst ein Jahr in der Formel 1 gefahren bin, bin ich für eine Rolle als Testfahrer am Freitag schon zu erfahren", spricht der Brite die strengen Auflagen der FIA an den dritten Piloten an, die es ihm praktisch unmöglich machen an den Freitagen eines Rennwochenendes wenigstens im Freien Training zu fahren.

Auch wenn es für 2004 eine der wahrscheinlicheren Varianten ist, dass er nur als Testfahrer in der Formel 1 verbleiben wird, macht Wilson aber auch deutlich, dass dies nur eine Notlösung wäre. "Ich möchte nicht den Rest meines Lebens testen. Meine Stärke ist das Rennen fahren und genau das möchte ich tun. Ich möchte wirklich Rennen fahren. Andererseits wäre eine Rolle als Testfahrer bei Jaguar eine gute Sache. Eine einjährige Auszeit, unter den richtigen Voraussetzungen, könnte mir dabei helfen, wieder in starker Verfassung zurückzukommen."

Gute Nachricht für alle Wilson-Investoren

Dass Wilson spätestens 2005 wieder in der Formel 1 Rennen fährt, darauf dürften auch alle Investoren in die Justin-Wilson-Aktie hoffen, die dem 25-Jährigen den Sprung in die Königsklasse erst ermöglichten. Für seine Unterstützer hat der Brite aber auch eine gute Nachricht. "Die Sache mit den Aktienanteilen läuft sehr gut und wird fortbestehen. Wie viel zurückgezahlt wird, hängt davon ab, was ich mache. Es wird aber so lange laufen, bis alle ihr Geld zurück haben", kündigte Wilson an.

Dass er besser bei Minardi hätte bleiben sollen, anstatt zu Jaguar Racing zu wechseln, hätte seiner Aussage nach nichts an seiner jetzigen Situation geändert. Denn mit der Mitgift eines Christian Klien hätte er so oder so nicht konkurrieren können. Zumindest habe er aber eine Menge Erfahrungen gesammelt, meinte Wilson, dem angesichts der bevorstehenden Weihnachtsfeiertage eher nach Feiern zu Mute wäre, wenn seine Zukunft geklärt wäre.

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Instagram

Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt