powered by Motorsport.com
  • 23.10.2008 10:42

  • von Roman Wittemeier

Williams und der Weg zum Sponsorendeal

Williams-Manager Dominic Reilly über die Schwierigkeiten bei der Sponsorensuche in der Formel 1 und die langwierigen Verhandlungen

(Motorsport-Total.com) - Williams nimmt in der Formel 1 mittlerweile eine Ausnahmeposition ein. Im Gegensatz zu den Werksteams hat man keinen zahlungskräftigen Hersteller im Rücken, im Vergleich zu Red Bull, Toro Rosso und Force India fehlt der Milliadär mit der dicken Geldbörse im Hintergrund. Die britische Traditionsmannschaft muss also die klassischen Wege beschreiten, um in der Königsklasse überleben zu können. Das Triebwerk darf nicht zu viel kosten, die finanziellen Mittel müssen zum Großteil über Sponsorendeals in die Kasse fließen.

Titel-Bild zur News: Logo

Williams hat bereits eine 30-jährige Tradition in der Formel 1

Für ein Team wie Williams ist das Engagement ein finanzieller Ritt auf der Rasierklinge - in dieser Saison übrigens sogar im wahrsten Sinne, denn mit 'Philips' hat man 2008 ein Umfangreiches Paket mit deren Rasierer-Sparte abgeschlossen. Die Beziehung zum niederländischen Technik-Konzern trug feinste Früchte, denn für die kommenden Jahre konnte man diesen Deal nach messbar guten Ergebnissen in den Bereichen Markenbekanntheit und Image sogar noch erweitern.#w1#

Ganz so einfach, wie es im Fall 'Philips' klingt, ist das Geschäft allerdings nicht, betonte Williams-Manager Dominic Reilly im Teampodcast: "Wir bewegen uns in einem stark von Wettbewerb geprägten Markt. Wir treten dabei ja nicht nur gegen andere Formel-1-Teams an, sondern auch gegen Fußball-Clubs, andere Werbemedien und vieles mehr. Wenn man es mal so betrachtet, dann ist das schon sehr hart."

Das Geschäft funktioniere zumeist nur dann, wenn man beim Anbahnen der ptenziellen Sponsorendeals Geduld mitbringe, betonte Reilly. "Ich habe schon Abschlüsse erlebt, die innerhalb weniger Wochen erledigt waren. Aber das ist sehr selten. Ich hatte auch Deals, die fünf Jahre gebraucht haben vom ersten Kontakt bis zur endgültigen Unterschrift."

Der Name Williams spiele bei den Verhandlungen eine wichtige Rolle. "Wir haben eine herausragende Geschichte und Tradition. Viele Menschen wollen mit uns über Motorsport sprechen", sagte Reilly, dessen Arbeitgeber in Großbritannien jüngst mit dem Titel "Cool Brand 2009" versehen wurde. "Aber das Geschäft ist hart und wir haben großen Druck. In der Firma arbeiten 500 Leute an ein und demselben Ziel. Wir sind nur ein Teil davon."