• 09.03.2003 07:58

Williams: Turbulentes Rennen mit gütlichem Ausgang

Montoya holte trotz eines Drehers Rang zwei, Ralf Schumacher wird nach einer Serie von Pleiten, Pech und Pannen nur Achter

(Motorsport-Total.com) - Guter Start für das BMW-Williams-Team in die Formel-1-Weltmeisterschaft 2003. Juan-Pablo Montoya lag beim turbulenten Großen Preis von Australien phasenweise in Führung und verpasste den Sieg letztlich wegen eines Drehers. Der Kolumbianer kam wie schon 2002 als Zweiter ins Ziel; er war als Dritter gestartet. Er erhält gemäß des neuen Punktesystems acht WM-Zähler. Teamkollege Ralf Schumacher belegte vom neunten Startplatz aus Rang acht, der Deutsche verlor beim Boxenstopp wertvolle Zeit. Er erhält einen WM-Punkt. Anteil am erfolgreichen Saisonauftakt hatte auch die Entscheidung des Teams, bei noch feuchter Strecke auf Trockenreifen zu starten.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Juan-Pablo Montoya hatte bei seinem Dreher noch viel Glück

Juan-Pablo Montoya leistete sich einen Fahrfehler und hatte Glück, dass er nach dem Dreher noch so hart in die Reifenstapel einschlug, dass er sich dabei das Auto beschädigte: "Das Ergebnis ist gut, aber abgesehen davon war mein Rennen ein Desaster. Wir sind auf Trockenreifen gestartet, was absolut richtig war, aber dieser Vorteil wurde durch zwei Safety-Car-Phasen zunichte gemacht. Als ich später führte, habe ich einen Fehler gemacht. Ich bin ausgerutscht, als ich aus der ersten Kurve herausbeschleunigen wollte. Das war allein meine Schuld, immerhin mein einziger Fehler an diesem Wochenende. Bei meinem zweiten Boxenstopp habe ich keine Reifen wechseln lassen, weil sie noch sehr gut waren und ich davon ausging, dass das Auto mit neuen Reifen zunächst langsamer werden würde. Die letzten Runden waren wirklich schwierig, Kimi hat mich mächtig unter Druck gesetzt."

Ralf Schumacher leistete sich ebenfalls einen kleinen Fahrfehler, wurde zudem fast von Nick Heidfelds Sauber abgeschossen, der mit einer gebrochenen Vorderradaufhängung geradeaus schoss, und hatte zudem einen verpatzten Boxenstopp, als das linke Hinterrad klemmte: "Es war ein aufregendes Rennen mit gemischten Gefühlen für das Team. Der zweite Platz von Juan-Pablo ist gut für uns, aber bei meinem Stopp gab es Probleme beim Radwechsel. Ich bin als Dritter zur Box gefahren und als Letzter wieder raus. Damit war mein Rennen eigentlich gelaufen. Man darf das Ergebnis insgesamt nicht überbewerten. McLaren hat einen super Job gemacht und trotz der anfangs falschen Reifenwahl gewonnen. Ungewöhnlich war für mich, dass auch Ferrari mit Regenreifen gestartet ist. Es ist für das Team schön, im ersten Rennen auf das Podium zu fahren. Doch fest steht auch: Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Denn der neue Ferrari kommt ebenso noch wie der neue McLaren."

Sam Michael, Chefingenieru: "Es ist sehr gut für Juan und das Team, die Saison in Melbourne mit einem zweiten Platz zu beginnen. Wir sind entsprechend happy. Leider hatten wir beim zweiten Stopp von Ralf ein Problem mit dem rechten Hinterrad, das hat etwa zehn Sekunden gekostet. Alles in allem war es sehr interessant zu beobachten, wie schnell die Konkurrenz unter Rennbedingungen unterwegs ist. Insbesondere Ferrari und McLaren sind wie erwartet sehr stark."

Gerhard Berger, BMW-Motorsportdirektor: "Es war von der ersten bis zur letzten Runde ein spannendes und turbulentes Rennen. Wir haben eine gute Strategie gewählt, aber Juan-Pablo hat die Chance auf einen Sieg leider versäumt. Nach seinem Dreher hat er den zweiten Platz aber hervorragend verteidigt. Mit dem zweiten Platz zum Auftakt sind wir auf jeden Fall zufrieden, auch wenn wir diesmal hätten gewinnen können."