• 18.07.2014 19:16

  • von Dennis Hamann

Williams: Trotz Feuer und wenig Schlaf ein guter Tag

Erneut brennt es bei Williams, diesmal allerdings im Hotel - Team lässt sich davon nicht beirren und erlebt einen guten Freitag in Hockenheim

(Motorsport-Total.com) - Zum Großen Preis von Deutschland kam Williams erstmals - wie alle anderen Teams auch - ohne vernetztes Fahrwerk. Das und auch ein Feuer im Hotel des Williams-Teams in der Nacht auf Freitag brachte die Mannschaft aber nicht aus dem Konzept. Susie Wolff konnte diesmal einen kompletten Vormittag fahren und auch sonst verlief der Freitag nach Plan. "Trotz des harten Tages haben wir uns auf unsere Aufgaben konzentriert", ist Chefingenieur Rob Smedley zufrieden.

Titel-Bild zur News: Susie Wolff

Susie Wolff war nach ihrem ersten richtigen Freien Training sehr zufrieden Zoom

"Wir können unser vernetztes Fahrwerk nicht mehr nutzen, deswegen lag der Fokus bei uns heute darauf, das Auto so gut wie möglich drumherum zu optimieren", erklärt Smedley weiter. "Susie hat einen sehr guten Job gemacht. Ihr Feedback half uns, auch ohne FRIC-System klarzukommen." Wolff selbst meint über ihren Einsatz: "Das Auto hat sich wirklich gut angefühlt. Ich konnte einige Runden fahren und mich von Runde zu Runde steigern. Ich war aber auch gut vorbereitet, genauso wie die Mechaniker. Entsprechend war es ein guter Tag."

"Auch wenn wir anfangs ein paar Probleme hatten, blieb ich einfach ruhig und brachte das Auto wieder zur Box", so Wolff über ihre erste Ausfahrt, als sie am Morgen beinahe gleich auf der ersten Runde ausgerollt wäre und das Auto im Notprogramm zurück an die Box bringen musste. "Jetzt werde ich meine Arbeit im Simulator fortsetzen und darauf warten, wieder ins Auto zu steigen. Ich habe richtig Blut geleckt." Wolff fuhr im ersten Freien Training mit einer Zeit von 1:20.769 insgesamt auf Platz 15 und hatte nur 0,277 Sekunden Rückstand auf Massa.


Fotos: Williams, Großer Preis von Deutschland


Doch im zweiten Freien Training stiegen dann wieder Valtteri Bottas und Felipe Massa ins Auto. "Bei beiden lag der Fokus heute darauf, die Reifen für eine erste gezeitete Runde hinzubekommen", erklärt Smedley. "Die Arbeit am Setup und den Reifen hat uns geholfen, das Tempo auf den Longruns zu steigern." Heraus sprangen am Ende des zweiten Freien Trainings ein sechster Platz für Massa, mit fast sieben Zehnteln Abstand auf den Führenden Lewis Hamilton, und ein zehnter Platz für Bottas, mit rund einer Sekunde Abstand auf Hamilton und drei Zehntel auf Massa.

"Wir haben wirklich viel am Setup arbeiten können", meint auch Massa. "Vor allem nach den Veränderungen am Fahrwerk, die wir machen mussten. Ich hoffe, dass wir uns über das Wochenende weiter steigern können. Allerdings müssen wir auch auf den Regen achten. Vor allem am Sonntag ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es nass wird. Darauf müssen wir das Auto dann auch abstimmen."

Nicht ganz so zufrieden wie Massa ist Teamkollege Bottas: "Die Strecke war heute sehr heiß und hat deswegen die Reifen sehr beansprucht. Auf den weichen Reifen war es auf den Longruns nicht einfach. Da müssen wir uns noch steigern. Ansonsten war es interessant, mit dem neuen Fahrwerk zu fahren. Wir haben da viele Daten gesammelt. Bis zum Rennen haben wir noch einige Luft nach oben", so der Finne. "Aber ich bin mir sicher, dass wir uns noch weiter steigern werden."