Williams-Teamchef: Warum das Team schuld ist am Unfall von Logan Sargeant

Warum Williams-Teamchef James Vowles die Verantwortung übernimmt für den Unfall von Logan Sargeant beim Formel-1-Rennen in Zandvoort

(Motorsport-Total.com) - Runde 15 im Niederlande-Grand-Prix 2023 in Zandvoort: Williams-Fahrer Logan Sargeant verliert ausgangs Kurve 8 die Kontrolle über seinen FW45, fliegt ab und schlägt in die Streckenbegrenzung ein. Sein Rennen ist auf der Stelle vorbei. Ein Fahrfehler war es laut Williams-Teamchef James Vowles aber nicht, sondern: "Der Unfall von Logan geht auf unsere Kappe."

Titel-Bild zur News: Das Unfallauto von Williams-Fahrer Logan Sargeant am Kranhaken in Zandvoort 2023

Das Unfallauto von Williams-Fahrer Logan Sargeant am Kranhaken in Zandvoort 2023 Zoom

In einer Video-Analyse zum Formel-1-Rennen in Zandvoort erklärt Vowles weiter: "Wir erkannten [in der Unfallrunde] eine Randstein-Berührung, aber er hatte sich schon einige Runden zuvor auf dieser Linie befunden. Interessant aber ist: In dieser speziellen Runde haben wir Druck in der Hydraulik verloren."

Im Auto werde der Hydraulikdruck an unterschiedlichen Stellen gemessen, sagt Vowles. Und im Fall von Sargeant in Kurve 8 sei der komplette Kreislauf plötzlich zusammengebrochen. "Das deutet normalerweise auf einen großen Fehler hin", meint Vowles. "Und genau das ist passiert."

Warum Sargeant "nur noch Passagier" gewesen ist

Die Erklärung, der (fehlende) Hydraulikdruck sei für den Unfall verantwortlich, "mag sich seltsam anhören", räumt Vowles ein. "Aber zum Beispiel die Servolenkung wird in dieser Situation von der Hydraulik betrieben. Mit dem hydraulischen Druck hat es der Fahrer deutlich einfacher. Das gilt auch für die Gangschaltung oder die Betätigung der Kupplung", erklärt Vowles.

In der konkreten Situation sei ein "katastrophaler und sofortiger Hydraulik-Verlust" aufgetreten und habe den Abflug Sargeants verursacht. "Das heißt, was auch immer Logan gemacht hat, er konnte das Lenkrad nicht mehr drehen", sagt Vowles. "Er war nur noch Passagier."

Deshalb beschäftige sich Williams im Nachgang zum Niederlande-Grand-Prix mit der "großen Frage" nach dem Warum, so Vowles weiter. "Warum ist ein Fehler aufgetreten, der einen Druckverlust im Hydrauliksystem ausgelöst hat? Und: Was können wir unternehmen, bevor wir in Monza und Singapur antreten?" Eine Lösung präsentierte der Williams-Teamchef in seinem Video nicht.

Sargeant hatte in Zandvoort gleich zwei Unfälle gehabt: Bereits im Qualifying am Samstag war er abgeflogen und eingeschlagen, im Rennen am Sonntag dann der hier beschriebene Crash. Der US-Amerikaner ist der einzige Vollzeitfahrer der Formel-1-Saison 2023, der bislang noch ohne WM-Punkte ist. Sein Williams-Teamkollege Alexander Albon steht mit 15 Punkten auf P13 in der Fahrerwertung.

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