Aston Martin hat keine Zweifel an Stroll: Sohn vom Boss auch 2024 gesetzt

Aston-Martin-Teamchef Mike Krack zerstreut Gerüchte über eine Ablösung von Lance Stroll und sieht trotz der Punktediskrepanz keine Leistungsdiskrepanz zu Alonso

(Motorsport-Total.com) - Lance Stroll wird im kommenden Jahr kein Tennisprofi werden, sondern stattdessen weiter für Aston Martin in der Formel 1 fahren. Zuletzt war das Gerücht aufgekommen, der Kanadier könnte sich angesichts ausbleibender Erfolge aus der Königsklasse verabschieden und sich stattdessen einer anderen Sportart widmen, die er mit Leidenschaft betreibt.

Titel-Bild zur News: Lance Stroll (Aston Martin) vor dem Formel-1-Rennen in Monza 2023

Lance Stroll sitzt trotz durchwachsener Leistungen fest im Sattel Zoom

Doch Teamchef Mike Krack stellt klar, dass sich an der Fahrerpaarung bei Aston Martin im kommenden Jahr nichts ändern wird: "Wir sind mit beiden Fahrern im kommenden Jahr gut aufgestellt."

Überrascht ist er über die auftretenden Gerüchte aber nicht: "Es ist Monza, es ist die Silly Season der Fahrer und es ist im Moment ein bisschen langweilig", kennt er die Gründe und betont: "Wir haben im Moment keine solche Debatte."

Auch um die Motivation seines Schützling macht er sich keine Sorgen: "Ich denke, wir haben in der letzten Woche einen sehr hart arbeitenden Fahrer gesehen, der versucht, jedes kleine Detail zu analysieren, wo er sich verbessern kann, im Simulator zu sein, viel zu fahren", so Krack, "also denke ich, es gibt nichts, was in diese Richtung geht."

Stroll: Alonso klar unterlegen

Allerdings muss man bei Aston Martin auch festhalten, dass Stroll nicht mit seinem Teamkollegen Fernando Alonso mithalten kann. Viele fragen sich daher, ob Lawrence Stroll irgendwann seinen eigenen Sohn opfern muss, will er mit dem Rennstall wirklich Erfolg haben.

Aston Martin könnte 2023 Platz zwei in der WM belegen, wenn der Kanadier 87 Punkte geholt hätte, was rund die Hälfte von Alonsos 168 Punkten wären. Doch weil Stroll nur 47 Punkte auf dem Konto hat, muss sein Team eher darauf schauen, dass man nicht von Ferrari auf Platz vier verdrängt wird.


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Das Teamduell spricht eine klare Sprache für Alonso: 11:2 führt der Spanier in den Qualifying-Duellen, und am Sonntag kam Stroll lediglich in einem von 13 Rennen vor Alonso ins Ziel - und das gerade einmal um 0,8 Sekunden (zur Übersicht aller Duelle).

Trotzdem betont Krack: "Es gibt keinen deutlichen Leistungsunterschied, sondern einen deutlichen Unterschied bei den Punkten. Es ist wichtig, beides voneinander zu trennen. Wir als Team analysieren die Saison aus beiden Perspektiven, von beiden Fahrern."

Krack: Team muss besser werden

Statt auf Stroll legt er den Finger auf die Arbeit des Teams: "Ich denke, dass wir als Team auf dieser Seite der Garage einen viel, viel besseren Job machen müssen, etwa bei der Rennstrategie. Und wir hatten auch Probleme mit der Zuverlässigkeit, und es hat immer nur ein Auto getroffen. Das ist also etwas, was wir viel, viel besser machen müssen."

Als Beispiel dafür, wie Stroll das Leben schwer gemacht wurde, nennt er das vergangene Rennen in Zandvoort, als das Team zu Beginn den Fehler machte und ihn auf Trockenreifen draußen lies. "Bis dahin hatte Lance ein starkes Wochenende", sagt Krack über seinen Schützling, der im Qualifying Elfter geworden war.


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"Aber als Team müssen wir die Verantwortung für eine Entscheidung übernehmen, die einfach nicht entschlossen genug war und die ihm am Ende des Tages das Rennen ruiniert hat", so der Teamchef. "Und wir müssen in solchen Situationen besser werden. Das hilft ihm natürlich nicht, aber als Team hätten wir da einen besseren Job machen müssen."

Auf die Frage, ob es eine Eigenschaft des AMR23 gibt, die Stroll nicht mag, antwortet er: "Ich denke, wenn man sich die letzten Qualifyings ansieht, Q1 in Zandvoort zum Beispiel, dann war da nichts zwischen den beiden. Ich glaube also nicht, dass es eine besondere Eigenschaft gibt, die für ihn anders ist als bei Fernando."

Keine Sonderbehandlung für Fernando Alonso

Krack sagt auch, dass das Team Alonso nicht anders betrachtet, nur weil er Weltmeister ist. "Das war auch vorher schon so", winkt er mit dem Verweis auf Sebastian Vettel ab. "Wir hatten einen viermaligen Weltmeister. Wir sehen es also nicht so, wer wie viele Meisterschaften gewonnen hat."

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"Wir haben einen Fahrer mit dieser Klasse geholt, um als Team Schritte zu unternehmen. Und ich denke, wir haben alle von Fernando gelernt, und das Gleiche gilt für Lance", sagt er. "So gesehen ist das alles normal, und wir müssen auch aus dieser Erfahrung lernen, und das ist etwas, das wir auf der Fahrerseite und auf der Teamseite tun."

Er ergänzt: "Ich denke, im Allgemeinen gibt es zwischen den Fahrern eine gewisse Diskrepanz, die ich nicht als normal bezeichnen würde, sondern als den Umständen entsprechend, manchmal hat man ein bisschen Verkehr, manchmal fährt man eine Kurve etwas schlechter. Aber normalerweise denke ich, dass die Fahrer innerhalb von drei Zehnteln liegen."