Williams-Team verteidigt Terzi trotz Kündigung

Obwohl Antonia Terzi ihr Büro bei Williams in Grove geräumt hat, nimmt das Team von Schuldzuweisungen Abstand

(Motorsport-Total.com) - Vergangene Woche räumte Chefaerodynamikerin Antonia Terzi ihr Büro im Williams-Hauptquartier in Grove, doch unter welchen Umständen es dazu gekommen ist, ist noch unklar. Fest steht jedoch, dass sie sich vom Team keine Schulzuweisungen für die verpatzte Saison 2004 anhören muss.

Titel-Bild zur News: Sam Michael und Antonia Terzi

Sam Michael im Gespräch mit der nunmehrigen Ex-Kollegin Antonia Terzi

Technikchef Sam Michael etwa betonte gegenüber 'Pitpass', dass man die blonde Italienerin nicht zum Sündenbock machen darf: "Es wäre unfair, alles Antonia vor die Füße zu werfen." Terzi zeichnete sich zwar hauptverantwortlich für die "Hammerhai"-Nase, die zu Saisonmitte ausgewechselt wurde, "aber das Design kommt von einer ganzen Gruppe an Aerodynamikern", so der Australier weiter. "Wie gesagt, es wäre nicht fair, ihr dafür die Schuld in die Schuhe zu schieben."#w1#

Angeblich hat Terzi ihr Büro am Mittwoch aus freien Stücken geräumt, die Spatzen pfeifen jedoch von den Dächern, dass sie ohnehin gefeuert worden wäre. Das Williams-Team ließ sich dazu auf Anfrage von 'F1Total.com' nichts entlocken: "Wir möchten in der Angelegenheit keinen Kommentar abgeben", so das lapidare Statement einer Teamsprecherin. Immerhin konnte sie aber bestätigen, dass Loïc Bigois neuer Chefaerodynamiker wird.

Michael betonte indes, dass man der "Hammerhai"-Nase ohnehin zu viel Aufmerksamkeit beigemessen hat. Es habe andere Änderungen am FW26 gegeben, die sich mindestens ebenso gravierend ausgewirkt haben, die jedoch weniger offensichtlich waren, "aber die Frontpartie war so auffällig, dass sich die Leute darauf konzentriert haben. In Wahrheit war das Entfernen dieser Nase nicht anders als hätten wir einen Kaminauspuff entfernt oder einen kleinen Zusatzflügel."

Man habe von der "Hammerhai"-Nase auf eine konventionelle Form umgestellt, weil das die laufende Weiterentwicklung erforderte, so Michael weiter. Dass es sich dabei aber nicht grundsätzlich um eine Fehlkonstruktion gehandelt hat, ist ihm wichtig klarzustellen: "Zu Saisonbeginn hat unser Auto mit dieser Konstruktion ganz einfach besser funktioniert. Wechselt man aber die Frontpartie aus, dann denken alle, dass man sich geirrt haben muss."