Williams-Team bestätigt Chapples Weggang
Der britische Formel-1-Rennstall hat Berichte bestätigt, wonach Chris Chapple nicht mehr Geschäftsführer des Teams ist
(Motorsport-Total.com) - Das Williams-Team muss sich nach einem neuen Geschäftsführer umschauen. Der britische Rennstall hat am Dienstag bestätigt, dass Chris Chapple das Team verlassen hat und sich "einer neuen Herausforderung" stellen wird. Die Trennung soll im gegenseitigen Einverständnis erfolgt sein.

© Toyota
Chris Chapple mit Frank Williams bei der Bekanntgabe des Toyota-Deals
"Ich bin zu einer Zeit zum Team gekommen, als es einen bedeutenden Wechsel durchgemacht hat", so der Brite. "Seitdem hatte ich das Privileg, mit Frank und anderen Mitgliedern des Managements von Williams zusammen zu arbeiten. Wir widmeten uns erfolgreich einer Vielzahl strategischer Schlüsselfragen, inklusive des Abschlusses eines langfristigen Vertrages über die Belieferung von Motoren (mit Toyota; Anm. d. Red.)."#w1#
Chapple ist davon überzeugt, dass er das Team in einem "kommerziell und betrieblich gesunden" Zustand verlassen hat: "Und ich bin stolz auf den Beitrag, den ich dazu leisten konnte. Ich wünsche dem Team auf ihrem Weg zurück, wo sie hingehören - nämlich an die Spitze -, alles Gute."
Der frühere Offizier der Royal Marines, der einst mit 100 Mann in Kurdistan für die Sicherheit und den Umzug von 150.000 Flüchtlingen verantwortlich war, hatte kaum Ahnung vom Motorsport, als er im Januar 2005 seinen Job im Williams-Team aufnahm, war jedoch schon damals ein Formel-1-Fan gewesen.
Dennoch konnte der Vater dreier Kinder für den Rennstall einige wichtige Verträge an Land ziehen, darunter die kommerzielle Einigung mit Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, die Freigabe von Jenson Button aus seinem Vertrag mit dem Team, was dem Team einige Millionen einbrachte. Dennoch trennte sich Motorenpartner BMW in dieser Zeit vom Team und man wurde den sportlichen Erwartungen nicht gerecht.
Teamchef Frank Williams lobte die Arbeit seines ehemaligen Angestellten: "Chris ist vor zwei Jahren zu Williams gekommen, als es das Unternehmen mit einer Serie von bedeutenden strategischen Herausforderungen zu tun bekam: mit dem Ersatz unseres Motorenpartners, unseres Hauptsponsors sowie mit der Aushandlung einer sehr komplexen und schwierigen kommerziellen Vereinbarung mit der FOM, den Herstellern und anderen Teams."
"Chris spielte neben der Management-Gruppe von Williams eine führende Rolle bei der Widmung gegenüber dieser Themen und das Unternehmen profitiert nun von einem neuen Hauptsponsor und einer mehrjährigen Vereinbarung über die Belieferung von Motoren", so der 64-Jährige.
"Die kommenden zwei Jahre werden für Williams andere Herausforderungen bieten. Als Ergebnis dessen haben wir uns im gegenseitigen Einverständnis darauf geeinigt, dass Chris das Team verlassen und sich einer neuen Herausforderung widmen wird. Ich danke Chris für seinen Beitrag im Team im Verlauf der zwei vergangenen Jahre aufrichtig und wünsche ihm für die Zukunft alles Gute."

