• 18.09.2002 18:04

  • von Fabian Hust

Williams-Team baut neuen Windkanal

Im Kampf gegen das überlegene Ferrari-Team investiert das Williams-Team eine stattliche Summe in einen neuen Windkanal

(Motorsport-Total.com) - Kein Auto hatte in diesem Jahr eine so ausgereifte Aerodynamik wie der Ferrari F2002. Da wo die Motoreningenieure Monate hart schuften, um einen Leistungsvorteil zu finden, holen die Aerodynamiker in wenigen Wochen denselben Geschwindigkeitszuwachs aus dem Auto über die Aerodynamik heraus. Besonders auf Strecken, die viel Abtrieb benötigen, war Williams die letzten Jahre über Ferrari unterlegen, was ein Hinweis darauf ist, dass die Aerodynamiker nicht ausreichend gut genug gearbeitet haben.

Titel-Bild zur News: Windkanal

Peter Sauber zeigt Frentzen die Windkanal-Baustelle

Bekanntlich ist ein Aerodynamiker nur so gut wie sein Werkzeug, das man ihm an die Hand gibt, und hier will Williams durch den Bau eines neuen Windkanals die Konkurrenz überholen. Fast 40 Millionen Euro soll der neue Windkanals von Williams nach einem Bericht von 'BBC Online' kosten, für den das Team vor kurzem eine Baugenehmigung erhalten haben soll und der rechtzeitig für die Konstruktion des Autos der Saison 2004 einsatzbereit sein soll.

Williams hat zwar bereits einen der besten Windkanäle der Formel 1, aber man gerät langsam aber sicher in Rückstand, denn nach Ferrari, Renault und McLaren in den letzten Jahren und Monaten hat nun auch Jaguar vor kurzem einen neuen, modernen Windkanal eingeweiht. Nach Aussage eines Teaminsiders wird der neue Windtunnel "sehr speziell" und "niemand anders hat etwas vergleichbares". Angeblich hat Teamchef Frank Williams bisher versucht, das Projekt geheim zu halten.

Williams ist nicht das einzige Team, bei dem derzeit einen neuen Windkanal entsteht. Auch bei Sauber baut man einen Windtunnel auf dem neusten Stand der Technik. Das erste Modell, das hier entwickelt werden wird, soll ebenfalls das Auto für die Saison 2004 sein. Statt eines Plastikbandes wird ein sich bewegendes Stahlband zur Simulation der Fahrt des Autos verwendet. Damit lassen sich anhand von 1:1-Modellen Geschwindigkeiten von bis zu 288 km/h simulieren. Damit besitzen die Schweizer ab Ende 2003 einen der modernsten Windkanäle der Formel 1. Saubers neuer Windkanal kostet rund 47 Millionen Euro.