Williams: "Ohne Ralf fallen wir immer weiter zurück"
BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen hofft, dass Ralf Schumacher schon in Ungarn wieder im Auto sitzen wird
(Motorsport-Total.com) - Vielleicht ist es nur Zufall, aber die ersten zwei Rennwochenenden ohne Ralf Schumacher verliefen für das BMW-Williams-Team alles andere als positiv. Scheinbar hat man Probleme, die Autos optimal abzustimmen, es fehlt im Team ein zweiter Fahrer von der Klasse eines Ralf Schumachers, obwohl Testfahrer Marc Gené den FW26 natürlich wie seine eigene Westentasche kennt.

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Williams hofft, dass Ralf Schumacher bald in sein Team zurückkehrt
BMW-Motorsport-Direktor Dr. Mario Theissen erklärt, dass Ralf Schumacher glaubt, nur noch ein weiteres Rennen, nämlich seinen Heim-Grand-Prix in Hockenheim aussetzen zu müssen und beim Großen Preis von Ungarn am 15. August wieder ins Auto zurückkehren könnte. Damit wäre der Kerpener bereits nach acht Wochen Pause wieder fit. Die Ärzte waren davon ausgegangen, dass der 29-Jährige zehn bis zwölf Wochen Zeit braucht, bis seine zwei angebrochenen Brustwirbel vollständig geheilt sind.#w1#
"Ich habe mit Ralf gesprochen und er war ziemlich optimistisch, dass er sich schneller erholen kann als es die Ärzte hoffen. Er glaubt, dass er in Ungarn im Auto zurück sein kann, aber ich weiß nicht, ob die Ärzte dies im Moment unterstützen würden", erklärte Theissen, der versichert, dass Ralf Schumacher extrem motiviert sei, so schnell wie möglich wieder in die Formel 1 zurückzukehren.
Sein Teamchef Frank Williams glaubt jedoch nicht, dass Ralf Schumacher in diesem Jahr noch einmal ins Auto einsteigen wird: "Es würde mich überraschen, wenn er dieses Jahr zurückkommt. Es wäre das Beste für ihn, wenn er sich mehrere Monate ausruht", erklärte der Brite in einem Interview mit der 'Welt am Sonntag'.
Dass der Deutsche kommendes Jahr für Toyota fährt, bedauert der 62-Jährige: "Ich werde Ralf vermissen. Er ist seit sechs Jahren bei uns, er ist uns vertraut geworden. Ich habe an ihm seine professionelle Einstellung, seinen Teamgeist und das technische Verständnis geschätzt." Sein Wechsel zu den Japanern war "eine Frage des Geldes", wie Williams erklärt.
In den Augen von Williams ist es jedoch wichtig, dass der Stammpilot möglichst bald wieder in das Auto zurückkehrt: "Ohne Ralf fallen wir immer weiter zurück und wenn man vom zweiten auf den dritten Platz in der Konstrukteursmeisterschaft abfällt, dann geht es dabei um rund 2,5 Millionen Dollar. Vom dritten auf den vierten Platz sind es rund zwei und vom vierten auf den fünften Platz dreht es sich um rund 1,5 Millionen Dollar usw. Wir müssen Ralf im Auto haben." Angeblich spart das Team ab Hockenheim eine Million Euro pro Rennen, wenn Ralf Schumacher nicht fährt, da eine Versicherung für das Gehalt aufkommt.

