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BMW-Williams geht im Strategie-Poker unter
In der Strategie-Lotterie des Vor-Qualifyings verlor BMW-Williams alle Chancen auf ein Top-Resultat - Montoya in Reihe vier
(Motorsport-Total.com) - Um die absoluten Spitzenplätze hätte das BMW-Williams-Team heute so oder so wohl nicht mitgeredet, doch mit der unsinnigen Taktik, im Vor-Qualifying eine möglichst schlechte Zeit zu fahren, um im zweiten Durchgang früh starten zu können, schaufelte man sich das eigene Grab. Reihe vier für Juan-Pablo Montoya blieb das Höchste der Gefühle.

© xpb.cc
Der Wetterhubschrauber von BMW-Williams war heute umsonst...
"Das Qualifying war heute eine Wetterlotterie", gab BMW-Sportchef Dr. Mario Theissen ehrlich den strategischen Fehler zu. "Einerseits ist klar, dass gerade hier die Strecke mit jedem Auto schneller wird, andererseits war für Mitte des zweiten Qualifyings Regen angekündigt. Da diese Wetterprognose nicht eintrat, hatten unsere Fahrer mit ihren frühen Startzeiten keine Chance, weiter nach vorn zu fahren. Technisch liefen beide Autos problemlos."#w1#
Michael: Autos im Qualifying "noch nicht schnell genug"
Auch Technikchef Sam Michael redete nicht um den heißen Brei: "Wie einige andere Teams waren auch wir in der Vor-Qualifikation extra langsam unterwegs. Es schien, als würde es im Laufe des Qualifyings anfangen zu regnen, deshalb wollten wir unseren Fahrern die Chance geben, vorher anzutreten. Das Wetter hat sich allerdings anders als erwartet entwickelt. Zwar kam Wind auf, aber es blieb trocken. Davon abgesehen ist es ist offensichtlich, dass unsere Autos im Qualifying noch nicht schnell genug sind."
Die Leistungen in den Trainings seien "ermutigend" gewesen, fuhr der Brite fort: "Wir werden jetzt unsere Hausaufgaben für morgen machen und hoffen, im Rennen ein paar Punkte zu ernten." Dies wird freilich nicht einmal so einfach: Marc Gené ist als Zwölfter der Startaufstellung schon relativ weit hinten und auch Montoya erbte den siebenten Platz nur, weil Alonso (6.) aufgrund eines Motorwechsels um zehn Plätze nach hinten versetzt wird.
"Bevor ich zu meiner Qualifying-Runde auf die Strecke ging, konnte ich sehen, dass Marcs Auto sehr unruhig lag und erwartete bei mir dasselbe", gab der Kolumbianer zu Protokoll. "Tatsächlich habe ich auch schon in der ersten Kurve bemerkt, wie schwer mein Auto zu fahren ist. Also beschloss ich, vorsichtig zu sein. Gerade bei dem häufig wechselnden Wind ist es sehr schwer einzuschätzen, wie das Auto reagiert. Natürlich bin ich enttäuscht von meinem Startplatz."
Montoya hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben
Aufgrund der Trainingsleistungen sieht Montoya aber noch Licht am Ende des Tunnels, morgen eventuell doch noch die Wende zu schaffen: "Marc und ich haben vorher sehr gut gearbeitet und hatten die Balance unserer Autos gut in den Griff bekommen. Aber trotz unseres Abschneidens heute Nachmittag glaube ich, dass wir im Rennen noch die Chance auf ein gutes Ergebnis haben." Mehr als 1,145 Sekunden Rückstand im heutigen Qualifying sind dafür freilich keine gute Basis.
Gené büßte sogar 2,102 Sekunden ein, wurde - zeitgleich mit Panis, der aufgrund der besseren Zeit im ersten Durchgang vor dem Spanier gewertet wurde - 13., startet morgen aber dank Alonsos Pech aus der sechsten Reihe: "Mein Auto war viel schwieriger zu fahren, als ich erwartet hatte. Es war sehr windig und ich konnte das Auto kaum auf der Strecke halten. Die Bedingungen hatten sich gegenüber dem Training stark verändert."
"Die Strategien im Pre-Qualifying mögen heute schwer verständlich gewesen sein, aber schließlich ging es darum, sich angesichts der Wetterprognosen die besten Ausgangspositionen für das Abschlussqualifying zu verschaffen. Nach dem freien Training am Vormittag war ich sehr zuversichtlich, im Qualifying ein gutes Resultat zu erzielen, aber meine Runde war schlecht", ergänzte der BMW-Williams-Ersatzmann für Ralf Schumacher.

