• 06.07.2002 13:19

  • von Reinhart Linke

Williams: "Montoya ist wie ein Gladiator"

BMW-Williams-Teamchef Sir Frank Williams im Gespräch über Juan-Pablo Montoya und seine ruhige Art im Cockpit

(Motorsport-Total.com) - BMW-Williams-Teamchef Sir Frank Williams kann man mit den Leistungen von Juan-Pablo Montoya in den letzten drei Qualifikationen sehr zufrieden sein. Seit dem Monaco-Grand-Prix am 26. Mai war der Kolumbianer der einzige Fahrer, der sein Auto auf die Pole Position stellen konnte. Doch im Rennen hatte der 26-Jährige bisher kaum Glück. Während es in Monte Carlo und Montreal Motorschäden waren, die ihn an einer Zielankunft hinderten, drehte er sich auf dem Nürburgring mit total abgefahrenen Hinterreifen und schied aus.

Titel-Bild zur News: Sir Frank Williams

Sir Frank Williams ist von Juan-Pablo Montoya begeistert

Dennoch schwärmt Sir Frank Williams über seinen Fahrer: "Juan ist kein Kerl, der zurücksteckt, er liebt die Herausforderung", so der Brite in der britischen Zeitung 'The Sun'. "Es gibt sehr viele Elemente eines Gladiators bei ihm. Er ist etwas besonderes, der im Rennen anstatt im Qualifikationstraining oder bei den Tests glänzt. Er hat viel Kampfgeist."

Sir Frank Williams betont immer wieder, die ähnlich Juan-Pablo Montoya Nigel Mansell ist, der 1992 mit Williams Formel-1-Weltmeister wurde. "Er ist so ähnlich wie Mansell", fuhr der 60-Jährige fort. "Nigel glaubte immer, dass er mindestens so gut wie jeder andere ist und war sehr direkt. Er fühlte sich keineswegs minderwertig."

Juan-Pablo Montoya überzeugte in der Königsklasse des Motorsports vor allem mit seiner kompromisslosen Fahrweise, wobei er auch in einige Kollisionen verwickelt war, gleichzeitig aber auch beeindruckende Überholmanöver zeigte. "Es ist fantastisch, dass er überholen kann ? ich liebe es", so der Teamchef. "So, wie der Sport im Moment ist, kann man nur schwer überholen, aber Juan ist ein aufregender Fahrer und alles ist so natürliBMW-Williams-Teamchef Sir Frank Williams im Gespräch über Juan-Pablo Montoya und seine ruhige Art im Cockpitch an ihm."

Der Teamchef glaubt, dass sich die Fans noch auf packende Duelle zwischen dem BMW-Williams-Fahrer und Ferrari-Fahrer Michael Schumacher freuen können. "Juan reift über die Saison weiter und ich denke, dass man sehen wird, dass er und Michael zusammen an der Spitze des Feldes als Fahrer fahren, die gewinnen müssen", so Sir Frank Williams. "Juan ist einer jener Fahrer, der ein natürliches Talent haben, um schnelle Autos zu fahren."

Besonders beeindruckt ist der Teamchef von der Lockerheit, die der Sieger des Italien-Grand-Prixs von 2001 an den Tag legt. "Es ist für ihn so einfach, dass er immer über den Funk spricht ? sogar während einer schnellen Runde", berichtete der Teamchef. "Er kann während den Rennen plaudern und nur eine Zehntelsekunde langsamer fahren. Manchmal sorgt sich Patrick (Head, Technischer Direktor von BMW-Williams; d. Red.), dass er Zeit verliert, aber er tut es nicht. Er mag es zu sprechen."