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  • 02.01.2015 12:40

  • von Dominik Sharaf

Williams klammert sich an Bottas: "Warum bitte soll er gehen?"

Teamchefin Claire Williams betont den Stellenwert von Loyalität und Atmosphäre für ihren Piloten - Es braucht aber weiter Topmaterial, um ihn zu halten

(Motorsport-Total.com) - Auf dem Personalkarussell für 2015 kam Valtteri Bottas trotz seines Durchbruchs eine Nebenrolle zu. Offenbar ändert sich das: Nachdem Ex-Manager Toto Wolff den Finnen als Lewis-Hamilton-Alternative bei Mercedes und als Wunschkandidat für das Erbe Kimi Räikkönens bei Ferrari ins Spiel gebracht hat, klammert sich seine Chefin an ihren Youngster: "In der Formel 1 weiß man nie, aber im Moment hat Valtteri Vertrag. Wir sind überzeugt von unserer Zusammenarbeit", so Claire Williams bei 'Autosport'.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas

Valtteri Bottas: Der junge Finne hat im Paddock Begehrlichkeiten geweckt Zoom

Mit sechs Podiumsplatzierungen war Bottas die Entdeckung der Saison. Weil bei Mercedes in Sachen Fahrer alles beim Alten bleibt, Ferrari mit Sebastian Vettel den Königstransfer getätigt hat und Red Bull am liebsten auf den eigenen Kader setzt, gab es für den 25-Jährigen kaum Optionen auf ein Topcockpit. Williams ist ohnehin der Überzeugung, dass er selbiges bereits besitzt. "Wir sind doch nicht Fünfter oder Sechster in der Meisterschaft", verweist die auf den dritten Rang in der Konstrukteurs-WM.

Williams glaubt nicht, dass sich daran so schnell etwas ändern wird: "Warum sollte er uns verlassen, wenn wir ein konkurrenzfähiges Auto haben und er unsere Zukunftspläne sowie die Erfolge, die er mit Williams feiern kann, kennt?", fragt sich die Britin, die zuletzt sogar mit dem Kampf um die WM-Krone kokettiert hatte. Außerdem ist Williams der Meinung, dass die Atmosphäre in Grove sowie die Zusammenarbeit mit Pat Symonds und Rob Smedley für einen Verbleib bei ihrem Team sprechen.

"Natürlich hat der Name Ferrari einen gewissen Nimbus, aber er passt hierher und für jemanden wie Valtteri ist das wichtig", sagt Williams und empfängt keine Signale, die in einer andere Richtung deuten: "Valtteri hat seine Karriere bei Williams begonnen und wenn man mit ihm spricht, merkt man, dass er sich der Sache zu 100 Prozent verschrieben hat. Für mich ist diese Loyalität wichtig und auch Valtteri spürt das." Um sich als Freitagsfahrer aufbauen zu lassen, hatte Bottas 2012 sogar einen GP2-Drive sausen lassen.


Fotostrecke: Die Williams-Story

Trotzdem ist Claire Williams klar, dass Verbundenheit nicht ausreicht, um "einen der leuchtendsten Sterne im Paddock" zu binden. Ihr ist klar, dass Bottas mit Spitzenleistungen Begehrlichkeiten weckt. "Man weiß nie, was die Zukunft bringt", überlegt Williams. "Wenn Valtteri plötzlich bei uns verzweifelt, weil wir ihm nicht das Material stellen, das wir ihm versprochen haben, würden wir ihn nie aufhalten." Zusammen mit Felipe Massa bilde er derzeit eine der besten Fahrerpaarungen überhaupt - obwohl sowohl Ferrari als auch McLaren auf zwei Weltmeister setzen.