powered by Motorsport.com

Williams: KERS-Probleme endlich im Griff?

KERS war 2011 eine der Schwachstellen des Williams FW34, doch 2012 scheint man das Hybridsystem besser im Griff zu haben - Lob für Motorenpartner Renault

(Motorsport-Total.com) - Williams hatte 2011 nicht nur eine, sondern viele Schwächen, aber eine davon war zweifellos das Hybridsystem KERS. Im Gegensatz zu finanziell vergleichbar aufgestellten Teams kauften die Briten keine externe Lösung ein, sondern entwickelten ihr eigenes KERS. Das funktionierte nicht wie geplant, was nicht nur an sich ein Problem war, sondern auch den Setup-Fortschritt an den Rennwochenenden bremste.

Titel-Bild zur News: KERS

KERS war 2011 eine der Schwachstellen am Williams-Cosworth FW33

Doch spätestens nach dem zweiten Wintertest vergangene Woche in Barcelona zeichnet sich ab, dass diese Schwachstelle eliminiert wurde. Er habe bisher "keine Probleme" mit KERS gemacht, berichtet Pastor Maldonado, und das 2012er-System sei "sicher" besser als 2011. Auf Nachfrage, was konkret besser sei, antwortet er nur lächelnd: "Alles funktioniert!"

Am Donnerstag sei man "den ganzen Tag ohne Probleme damit gefahren", bestätigt Mark Gillan, Chefingenieur für Operatives, auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'. Dabei wurde die KERS-Philosophie keineswegs über den Haufen geworfen, sondern am bewährten Konzept festgehalten. Williams baut das System auch nach wie vor komplett selbst: "Unser KERS ist ein komplettes Williams-System, komplett bei uns gebaut."

"KERS und alle anderen Komponenten des Antriebsstrangs sind eine Evolution dessen, was wir vorher hatten. Nichts wurde radikal verändert", bestätigt Gillan. "Wir haben uns die Schwächen angesehen und versucht sie zu verbessern, insbesondere die Kühlung des kompletten Autos. Unsere Kühlung war relativ schlecht. Wenn es heiß war, haben wir ziemlich viel Performance verloren - und es gibt viele heiße Rennen. Also haben wir dafür viel Zeit aufgewendet."

Dabei war natürlich auch der Wechsel des Motorenlieferanten von Cosworth zum aktuellen Weltmeister Renault (im Heck eines Red Bull) behilflich. Der französische V8-Motor gilt nicht unbedingt als leistungsstärkstes Triebwerk, soll aber über vorzügliche Eigenschaften verfügen, was Kühlbedarf, Chassisintegration und Fahrbarkeit angeht.

"Der Motor ist flexibler. Das ist definitiv ein guter Schritt", streut Gillan dem neuen und alten Partner, mit dem Williams zwischen 1989 und 1997 63-Grand-Prix-Siege gefeiert hat, Rosen. "Renault ist ein sehr guter und professioneller Lieferant. Wir lernen unsere Arbeitsabläufe noch gegenseitig kennen, denn es ist ja erst der zweite Test. Aber es läuft gut und wir sind sehr zufrieden."