• 12.08.2003 16:58

  • von Fabian Hust

Williams in "sehr hartem" Saisonfinale ohne Stallorder

BMW-Williams will anscheinend komplett auf eine Stallorder verzichten und rechnet mit einem "sehr harten" Saisonfinale

(Motorsport-Total.com) - Nach dem sich langsam nähernden Ende der extremen Sommerhitze können sich Ralf Schumacher und Juan-Pablo Montoya ganz offensichtlich dennoch auf ein heißes Saisonfinale einstellen. Chefingenieur Sam Michael verriet der Fachzeitschrift 'Autosport', dass das BMW-Williams-Team keine Anwendung einer Teamorder plant, um den einen oder anderen Fahrer im Kampf um den WM-Titel zu unterstützen.

Titel-Bild zur News: Sam Michael

Sam Michael sieht Suzuka als größte Herausforderung an

Obwohl Ralf Schumacher auf seinem Konto zwölf Punkte weniger hat als Teamkollege Montoya, soll der Kolumbianer in den verbleibenden vier Rennen keine derartige Unterstützung erhalten: "So lange sie als Erster und Zweiter ins Ziel kommen, ist das für uns kein großes Thema", so Michael. "Uns ist es egal, wie herum sie Erster und Zweiter werden, solange wir Punkte für die Konstrukteursmeisterschaft holen. Wir haben keinerlei Teamorder, es liegt alleine an ihnen."

Fakt ist, dass das Team mehrfach betont hat, dass der Konstrukteurstitel wichtiger ist als die Fahrerweltmeisterschaft. Diese Einstellung hat in der Mannschaft von Frank Williams bereits Tradition. Es ist also nun an Ralf Schumacher selbst zu entscheiden, ob er Montoya im Fall der Fälle passieren lassen wird. Es ist wohl kein Geheimnis, dass er dies wohl nur im letzten Rennen tun würde, wenn er selbst keine Titelchancen mehr besitzt, der Kolumbianer aber nur nach einem Platztausch Champion werden könnte.

Unterdessen geht der Sam Michael davon aus, dass das Team dank den Michelin-Reifen bei den kommenden Rennen in Ungarn und Monza erneut gewinnen kann. In Indianapolis geht er von einer Patt-Situation aus, hinter Suzuka steht nach Meinung des Australieres noch ein großes Fragzeichen: "Wenn wir auf eine Strecke mit vielen Hochgeschwindigkeitskurven kommen und es dann auch noch kalt ist, sind sie vielleicht stärker als wir. Wir müssen einfach jedes Rennen so nehmen, wie es kommt."