• 18.08.2004 11:38

  • von Fabian Hust

Williams: Fortschritt durch Rückschritt

Die Nase des Williams wurde bereits zurückgerüstet, in weiteren Bereichen des Autos für 2005 wird man ebenfalls zurückrüsten

(Motorsport-Total.com) - Manchmal kann man in der Formel 1 auch durch Rückschritte Fortschritte erzielen. Beispiel McLaren-Mercedes: Erst als man beim MP4-19B viele der radikalen Lösungen des Vorgängermodells zugunsten konventioneller Lösungen opferte, konnte man einen Schritt nach vorne machen.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Juan-Pablo Montoya im FW26 mit der konventionelleren Nasenlösung

Williams hat sich mit dem Ungarn-Grand-Prix von der "Hammerhai-Nase" verabschiedet, weil die daran geknüpften Erwartungen nicht erfüllt worden waren. Schlussendlich überwogen die Nachteile (höheres Gewicht, Empfindlichkeit gegenüber Seitenwinde) die Vorteile (mehr Abtrieb durch eine bessere Anströmung des Unterbodens).#w1#

Williams hat die Schwächen des FW26 ausgemacht

"Wir haben zwei oder drei Dinge in diesem Jahr am Auto verändert, bei denen wir erkannt haben, dass sie nicht korrekt waren", so Sam Michael, Technischer Direktor des Teams. "Es gab Veränderungen an der Aerodynamik und der Mechanik und wir wissen, dass wir sie für kommendes Jahr zurückrüsten können. Ein paar dieser Änderungen haben wir schon in diesem Jahr durchgeführt."

Für den Australier ist es normal, dass es in der Formel 1 Aufs und Abs gibt - möchte man ganz vorne mitmischen, muss eben alles passen: "Es geht darum, dass man die richtigen Puzzleteile auf den Punkt zusammengeführt bekommt. In diesem Jahr ist uns das nicht gelungen."

Der FW26 hat seine Stärken

Der 33-Jährige glaubt, dass man auf Basis des FW26 für kommende Saison ein konkurrenzfähiges Auto auf die Beine stellen kann: "Es gibt zwei oder drei starke Gebiete am Auto. Wir wissen, dass wir das Blatt wenden und stark in das kommende Jahr starten können. Es gibt klare Ziele für alle Leistungs-Gebiete des Autos, wir kennen unsere Schwächen."

Von angeblichen Unstimmigkeiten zwischen BMW und Williams aufgrund der ausbleibenden Konkurrenzfähigkeit möchte Michael nichts wissen: "BMW ist mit den Entscheidungen, die wir treffen, glücklich. Sie sind nicht glücklich darüber, dass wir dieses Jahr ein schlechtes Jahr hatten, aber sie sind ein Teil davon. Wir sind bei BMW-Williams Teamplayer und sie sind mit den Schritten, die wir vornehmen, zufrieden."

Terzi bleibt im Amt

Trotz der Schlappe mit der "Hammerhainase" wird die Chefaerodynamikerin Antonia Terzi nicht entmachtet: "Wir schauen uns die Aerodynamik-Abteilung ständig aus technischer und struktureller Sicht an, aber Antonia ist auch diejenige, die für das Auto verantwortlich war, das vergangenes Jahr vier Rennen gewonnen hat. Ihre Verfahren und Methoden sind sehr stark und wir stehen hinter ihr. Es geht darum, die Abteilung und den Rest des Teams zu stärken, um Fortschritte zu erzielen."