• 28.07.2002 11:13

  • von Fabian Hust

Williams: "Ferrari könnte uns Montoya wegkaufen"

Frank Williams und seine größten Sorgen: Warum er Angst hat Juan-Pablo Montoya und Motorenpartner BMW zu verlieren

(Motorsport-Total.com) - Frank Williams ist ein Racer durch und durch, auch mit seinen 60 Jahren hat der querschnittsgelähmte Teamchef noch keinen Gedanken an den Rücktritt verloren: "Ich bin immer noch verliebt in die Formel 1", erklärt der Williams-Teamchef der 'Bild am Sonntag'. Der Brite könnte sich im Moment jedoch ein einfacheres Leben in der Formel 1 vorstellen: "Michael und Ferrari bringen uns mit ihren Erfolgen um", gesteht Frank Williams ein, dass die Dominanz von Ferrari - die in dieser Saison eine neue Dimension erreicht hat - das Leben des Ex-Rennfahrers nicht leichter gemacht hat.

Titel-Bild zur News: Frank Williams

Frank Williams befürchtet tiefe Einschnitte in die Konkurrenzfähigkeit seines Teams

Nur zu ungern erinnert sich der Teamchef an die Präsentation des F2002: "Da dachte ich, der liebe Gott hat ein Auto gebaut und es ist vom Himmel gefallen." Worte eines ehrgeizigen Teamchefs, der anerkennen muss, dass die Konkurrenz über den letzten Winter viel besser gearbeitet hat. "Über den Fahrer brauchen wir ja nicht mehr zu sprechen", meint Williams und spricht über den Ferrari von einer "Katastrophe" für die anderen Teams. Nun hofft Williams, dass Ferrari mit dem komplett neuen Motor im nächsten Jahr einen Fehltritt macht und wenigstens ein wenig unzuverlässiger wird?

Die Mannschaft aus Maranello stellt für das Williams-Team laut seinem Teamchef aber nicht nur kurzfristig eine Gefahr dar. Juan-Pablo Montoya, den Williams als zukünftigen Weltmeister einschätzt, könnte das Team an die Roten verlieren: "Ich habe Angst, dass er Nachfolger von Michael bei Ferrari wird. Die sind ja nicht dumm und werden versuchen, ihn uns wegzukaufen. Ich bin sicher, dass sie ihm schon bald ein Angebot machen werden."

Und Frank Williams befürchtet, dass er vielleicht noch einen wichtigen Bestandteil seines Teams verlieren könnte: Motorenpartner BMW. Bei den Bayern ist man der Meinung, dass der Motor absolut WM-tauglich ist, nur das von Partner Williams konstruierte Auto nicht: "Ich weiß von den Plänen, dass sie ein eigenes Auto bauen wollen und dann wie Ferrari ein komplett eigenes Team wären", so Williams. "Es wäre schwierig für uns, dann einen so starken Motorenpartner wie BMW zu finden. Ich hoffe, dass sie uns mindestens ein Jahr vorher Bescheid geben."