• 23.11.2008 15:00

Williams-Entwicklung läuft nach Plan

Williams-Chefdesigner Ed Wood im Teaminterview über die Entwicklungsschritte in Richtung 2009 und die Entstehung eines ganz neuen Boliden

(Motorsport-Total.com) - Williams war eines jener Teams, für die das Jahr 2009 bereits früh begonnen hat. Nach schwankenden Leistungen in der abgelaufenen Saison entschied man sich schnell dafür, bereits viele Ressourcen in die Entwicklung des nächstjährigen Autos zu stecken und das Jahr mit einem nicht optimalen Wagen durchzustehen. Der Nachfolger des FW30 wurde gedanklich bereits im April geboren, seither wird das System des kommenden Boliden immer weiter verfeinert. Im Teaminterview erklärte Williams-Chefdesigner Ed Wood die Herangehensweise und die Fortschritte bei der Entwicklung.

Titel-Bild zur News:

Ed Wood und sein Team arbeiten seit April am Auto für die Saison 2009

Frage: "Ed, wann beginnt ein Designprozess eigentlich und wann endet er?"
Ed Wood: "Das hängt davon ab, ob es von einem Jahr zum anderen weitreichende Regeländerungen gibt und - in etwas geringerem Maße - es hängt auch von der jweiligen Position in der Weltmeisterschaft ab. In der zweiten Jahreshälfte müssen die Teams immer abwägen, wie viel Entwicklung sie in das aktuelle Modell stecken wollen und wie viel Arbeit sie schon ins neue Auto investieren möchten."#w1#

"In den vergangenen Jahren, wo die Regeländerungen jeweils nur minimal ausfielen, haben wir immer im April oder May mit dem Design des neuen Autos begonnen, die letzten Neuerungen für den aktuellen Wagen gab es dann jeweils Ende August oder Anfang September vor den Übersserennen am Saisonende."

Frage: "Wo liegen die wichtigsten Veränderungen zum kommenden Jahr?"
Wood: "Es gibt drei signifikante Bereiche. Die stark veränderten Regeln im Bereich Aerodynamik bescheren uns deutlich weniger Abtrieb, gleichzeitig wird der Einfluss des vorausfahrenden Fahrzeugs auf die Leistung des nachfolgenen Autos erheblich abgeschwächt. Man will damit mehr Rennaction und mehr Überholmanöver provozieren."

Kazuki Nakajima

Premiere: Kazuki Nakajima durfte das Interimsauto FW30B in Jerez testen Zoom

"Die wichtigsten, sichtbaren Änderungen werden ein breiterer und tieferer Frontflügel, das Verbot kleiner Leitelemente im vorderen Fahrzeugbereich und ein schmaler Heckflügel sowie ein kürzerer und tieferer Diffusor sein. Zweitens werden wir Slicks haben, die einen guten Teil des verloren Abtriebs leistungsmäßig wieder wettmachen. Drittens erlaubt uns das KERS, einen Teil der Energie beim Bremsvorgang zu speichern. Wir dürfen dann rund 80 PS zusätzlich als Boost einsetzen, welchen der Fahrer über einen Knopf am Lenkrad aktiviert."

Frage: "Welchen Einfluss haben die Regeländerungen auf den Designprozess?"
Wood: "Der Prozess selbst ist kaum anders als in den anderen Jahren. Es gibt die gleiche Zusammenarbeit von Aerodynamik-, Design- und sonstigen Abteilungen. Man muss sich nur eben ausführlicher um die neuen Regeln kümmern. Es war einfach nötig, eine spezielle KERS-Designgruppe einzurichten. Diese Kombination aus Williams-Mitarbeitern und neuen Ingenieuren arbeitet fantastisch zusammen. Die größte Veränderung im Vergleich zu den Jahren 2006 und 2007 ist aber der Testbetrieb im Winter. Es gibt eben deutlich mehr neue technische Komponenten, die man erproben muss."

Frage: "Liegt das Team bei den Entwicklung des Autos für 2009 im Zeitplan?"
Wood: "Ja. Wir haben Ende 2007 einen sehr genauen Ablaufplan erstellt. Damals wurde schon deutlich, wie sich die Regeländerungen für 2009 darstellen würden. Wir haben uns klare Ziele für die Bereiche Aerodynamik und Mechanik gesetzt, außerdem haben wir einen genauen Plan aufgestellt, wo wir den Ablauf der Tests der neuen Teile vermerkten. Im Moment sind wir mit der Aerodynamik-Arbeit voll im Zeitplan und haben unsere neuen Teile gemäß dem ursprünglichen Plan auf der Strecke ausprobiert."

"Im September in Jerez gab es ein neues Getriebe, eine neue Hinterradaufhängung, ein Interims-Aeropaket mit 2009er Heckflügel und Diffusor und einige Kernelemente von KERS. Alles funktionierte einwandfrei. Dass wir diese Teil so früh ausprobieren konnten, war wirklich wichtig, denn so können wir in die Wintertests starten und haben bereits die aerodynamischen Charakteristiken, die den Bedingungen 2009 sehr nahe kommen."

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