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Williams: Bridgestone benötigt mehr Teams
Für Teamchef Frank Williams war die Entscheidung, ab der Saison 2006 auf Reifen von Bridgestone anzutreten, gar nicht so schwer
(Motorsport-Total.com) - Schon seit Wochen war klar, dass Michelin in Zukunft nicht mehr gewillt sein würde, sieben der zehn Formel-1-Teams auszurüsten. Zu groß sei der Aufwand, alle Partner bei allen Rennen und Testfahrten in der gewohnten Qualität zu beliefern. Der Moment, Partnerteams an den Konkurrenten von Bridgestone abzugeben, erschien dabei ungünstig, denn immerhin sind die Reifen der Franzosen in diesem Jahr klar überlegen.

© xpb.cc
Teamchef Frank Williams erwartet einen Aufwärtstrend bei Bridgestone
Als sich die Michelin-Führung über den Presseweg offiziell über den Zustand in der Formel 1 äußerte, lud man die Partner damit auch zu einem Informationsaustausch ein. Zwei Rennställe, Williams und Toyota, entschieden sich im Zuge der Verhandlungen, im kommenden Jahr auf Reifen von Bridgestone anzutreten. Damit hat Michelin auch kein Problem.#w1#
"Es war ein Wunsch unseres Managements, das gesagt hat, dass es nicht normal ist, dass wir sieben Teams ausrüsten und Bridgestone nur drei", stellte Michelins Motorsportdirektor Pierre Dupasquier gegenüber der 'F1Total.com'-Boxengassenreporterin Inga Stracke in Suzuka klar. "Das ist zu viel Last auf unseren Schultern. Hätten wir zum Beispiel nur drei Teams gehabt, wären wir in Indianapolis nie in so ein Schlamassel geraten."
Die Forderung von Michelin klingt verständlich: "Es muss bei den Reifen dieselbe Ausgewogenheit zwischen den Herstellern bestehen wie bei anderen Teilen des Autos, zum Beispiel dem Motor. In Form einer Pressemitteilung haben wir uns dann an unsere Partner gewendet, die dann uns gegenüber ihre Argumente vorgebracht haben", fuhr der Franzose fort. "Williams und Toyota haben sich im Zuge dessen zu einem Wechsel zu Bridgestone entschieden, womit wir kein Problem haben."
Doch warum gab Williams die Partnerschaft zu Michelin freiwillig auf? Immerhin liefern die Franzosen in dieser Saison die besseren Pneus. Für Teamchef Frank Williams spielte dabei der Umstand eine Rolle, dass er bei Bridgestone eine bessere Konzentration auf die Bedürfnisse seines Rennstalls, der 2006 wieder als reines Privatteam agieren wird, erwartet.
"Michelin hat in den vergangenen Jahren eine tolle Leistung gezeigt. Wir hatten einfach das Gefühl, dass wir bei einer kleineren Gruppe als sieben Teams eine wichtigere Rolle spielen könnten", so Williams. Dass Bridgestone und Ferrari mehr als nur eine Zusammenarbeit verbindet, sei in der heutigen Situation zudem kein Hindernis mehr.
"Wir waren deswegen beunruhigt", gab der Engländer zu. Aber: "Der Leistungsabfall in diesem Jahr, der auch damit zusammenhängen mag, dass sie nur ein wirkliches Team haben, hat vielleicht bewirkt, dass sich die Augen von Bridgestone und auch von Ferrari dahingehend öffneten, zu erkennen, dass die Notwendigkeit für ein zweites oder drittes Team besteht."
Hinzu komme, dass Bridgestones Probleme erst dann begannen, als die Reifenwechsel im Rennen der Vergangenheit angehörten. Aber genau diese Regel könnte 2006 wieder abgeschafft werden. "Wir sind in der Unterhaltungsindustrie, aber das Problem von Max (Mosley, FIA-Präsident; Anm. d. Red.) ist, dass die Autos damit schneller werden", erklärte Williams. Durch die leistungsschwächeren V8-Motoren im kommenden Jahr seien die Autos aber ohnehin langsamer. "Vielleicht ist es daher kein Problem."

