• 20.05.2013 16:24

  • von Christian Schrader

Williams: Angriff mit Upgrades auf dem "Old School"-Kurs

Trotz null Punkten auf dem Williams-Konto schauen die Beteiligten positiv nach vorne - Auf Monaco freuen sich die Piloten und erwarten Verbesserungen

(Motorsport-Total.com) - Vor dem sechsten Saisonlauf in Monaco (23. bis 26. Mai 2013) steht das Team von Frank Williams noch immer ohne einen WM-Punkt da. Zwar habe das britische Team laut Technikdirektor Mike Coughlan beim vergangenen Rennen in Barcelona "einen kleinen Schritt vorwärts gemacht", dennoch sei es ein "schwieriges Wochenende" gewesen. Im Fürstentum soll die Trendwende eingeläutet werden. "Wir müssen" kündigt der 54-Jährige an, "weiterhin hart arbeiten, da es nicht der Start in das Jahr geworden ist, wie wir ihn uns erhofft haben. Als Team sind wie darauf fokussiert, die Performance aus dem FW35 herauszuholen."

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas, Pastor Maldonado

Hoffen, besseren Zeiten entgegenzugehen: Valtteri Bottas und Pastor Maldonado Zoom

Die Verbesserungen am Boliden sollen bereits am kommenden Wochenende im Fürstentum sichtbar werden und sich auch an Ergebnissen ablesen lassen. "Wir haben eine Reihe von Upgrades für das einzigartige Layout der Strecke von Monaco entworfen", so Coughlan, der die Besonderheiten des Kurses wie folgt beschreibt: "Monaco ist vielleicht der kürzeste Kurs des Jahres, aber auch der anspruchsvollste, vor allem für die Fahrer. Obwohl die Kurvengeschwindigkeiten die niedrigsten im ganzen Kalender sind, muss man so viel wie möglich von der Strecke nutzen: Je enger die Fahrer ihre Autos an die Leitplanken bringen können, umso schneller ist man."

Da es ein Straßenkurs ist, verändere sich laut dem Briten "das Grip-Niveau am ganzen Wochenende". Zudem sei es wichtig, so Coughlan, "den Piloten so viel wie möglich Fahrzeit auf dem Kurs zu geben, damit sie Selbstvertrauen bekommen - insbesondere für Valtteri (Bottas; Anm. d. Red.), der hier noch nie zuvor gefahren ist."

Bottas freut sich auf den "Old School"-Straßenkurs

Dem jungen Finnen scheint die fehlende Erfahrung egal zu sein - er fiebert dem Rennen im Fürstentum nach eigenen Aussagen bereits entgegen: "Das wird mein erstes Rennen in Monaco sein und ich freu mich darauf, weil es so eine kultige Strecke ist", so der 23-Jährige, der zudem hervorhebt, dass "es definitiv das herausforderndste Rennen für die Fahrer im Kalender ist, da es sich um einen 'Old School'-Straßenkurs handelt, der keinen Raum für Fehler lässt."

"Ich freue mich auf die Herausforderung, die ganze Zeit am Limit und dabei nahe an der Mauer zu sein", berichtet Bottas weiter. Trotz seiner erst fünf Grand-Prix-Rennen auf dem Buckel scheint der Finne zu wissen, worauf es ankommt: "Es ist sehr schwierig, das Auto auf Monaco richtig einzustellen, da sich die Strecke sehr von allen anderen Kursen unterscheidet." Coughlan bestätigt Bottas dabei in seinen Aussagen: "Wir müssen die Bodenfreiheit der Boliden erhöhen und die Lenkwinkelkapazität für die engen Kurven vergrößern. Wir fahren zudem mit maximalem Abtrieb."

Vor den vielen Bodenwellen in Monaco scheint Bottas bereits gewarnt und vorbereitet zu sein: "Man braucht ein gutes Setup am Auto, um alle Räder auf dem ganzen Kurs auf dem Boden zu halten." Mit beiden Beinen auf dem Boden bleibt auch Bottas Teamkollege Pastor Maldonado. Hatte der Venezolaner in der vergangen Saison zum gleichen Zeitpunkt bereits unter anderem einen Sieg auf der Haben-Seite, steht bei der Punkteausbeute in diesem Jahr die Null.

Das Qualifying ist in Monaco ein entscheidender Faktor

Monte Carlo blickt der 28-Jährige aber optimistisch entgegen: Ich war immer sehr konkurrenzfähig in Monaco, auch in der GP2 war ich gut. Ich freue mich immer auf dieses Rennen, da ich mich beim Fahren auf dieser Strecke sehr wohlfühle." Wirklich erfolgreich lief es für Maldonado die vergangenen zwei Jahre jedoch nicht: 2011 wurde er nach einer Kollision als 18. gewertet und im vergangenen Jahr schied er nach einem Unfall mit dem Spanier Pedro de la Rosa aus. Die Köpfe werden dennoch nicht in den Sand gesteckt.

"Du kannst auch die Geschichte der Formel 1 fühlen", so Maldonado "wenn du durch die Straßen fährst und einige sehr berühmte Kurven in Angriff nimmst." Die Strecke beurteilen die beiden Williams-Piloten ähnlich, Maldonado hebt dazu noch gegenüber dem Rookie die "mentale wie physische" Herausforderung hervor und betont: "Das Qualifying ist bei diesem Rennen sehr wichtig. Es macht vermutlich 70 Prozent des Wochenendes aus, weil Überholen so schwierig und riskant ist."

Mike Coughlan

Hofft mit Upgrades auf WM-Punkte: Williams Technikdirektor Mike Coughlan Zoom

Laut Maldonado wird an Fortschritten "hart" gearbeitet

Auch beim Thema Reifen sind sich die Teamkollegen einig. Pirelli liefert an dem Wochenende die Mischungen "soft" und "supersoft". Dazu Bottas: "In der Vergangenheit war der Reifenverschleiß in Monaco ziemlich gering. Da Pirelli aber die diese beiden Mischungen zu dem Rennen mitbringt, wird der Reifenabbau vielleicht eher ein Faktor sein, wenngleich weniger als wir ihn in Bahrain und Barcelona gesehen haben."

Sein erfahrenerer Teamkollege stimmt ihm zu und betont, dass an Fortschritten am Boliden gearbeitet werde: "Wir arbeiten hart in der Fabrik um zu schauen, wo wir Verbesserungen machen können. Hoffentlich können wir das Setup des FW35 weiter verbessern und somit dieses Wochenende ein besseres Ergebnis erzielen." Die Hoffnung: Punktetechnisch gesehen kann es nur besser werden.

"Hoffentlich können wir das Setup des FW35 weiter verbessern und somit dieses Wochenende ein besseres Ergebnis erzielen." Pastor Maldonado