• 11.07.2004 12:07

Williams: Am liebsten Michael in beiden Autos

Zwei Cockpits sind bei Williams zu vergeben, neben Webber, Villeneuve und Häkkinen ist auch Nick Heidfeld ein Thema

(Motorsport-Total.com/sid) - Jacques Villeneuve, Mika Häkkinen oder doch Nick Heidfeld - bei BMW-Williams dreht sich nach Ralf Schumachers Entscheidung für Toyota das Fahrerkarussell auf Hochtouren. Dabei scheint die Nachfolge des Kolumbianers Juan-Pablo Montoya, der in der kommenden Saison für den Rivalen McLaren-Mercedes fährt, jetzt geklärt. Der schnelle Jaguar-Mann Mark Webber soll ein lukratives Toyota-Angebot abgelehnt und sich für geschätzte neun Millionen Euro jährlich zu BMW-Williams bekannt haben.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld ist bei BMW-Williams ebenfalls ein Thema

"Das Fahrerkarussell dreht sich immer schneller. Natürlich will auch ich bei einem Topteam aufspringen", sagte Heidfeld dem 'sid': "Da meine Leistung besser als 2003 erkannt wird, sind meine Chancen auf ein Cockpit gut." Der 27-jährige Mönchengladbacher hat in diesem Jahr für das Hinterbänkler-Team Jordan bereits drei WM-Punkte geholt. Das brachte ihm eine Empfehlung seines Teamchefs Eddie Jordan bei Frank Williams ein.#w1#

BMW-Motorsportchef Mario Theissen dementiert Kontakte mit Heidfeld nicht, besondere Unterstützung bekommt er aber nicht: "Wir sind ein globales Unternehmen, die Verpflichtung eines Deutschen wäre für uns nicht mehr als ein Bonus. Wir wollen Titel gewinnen und deshalb die beiden stärksten verfügbaren Fahrer."

Die sind für Frank Williams "Michael Schumacher im ersten Auto und Michael Schumacher im zweiten Auto". Da der Dauer-Champion bis 2006 noch bei Ferrari unter Vertrag steht, würde der Rennstall am liebsten einen seiner Weltmeister-Vorgänger Jacques Villeneuve (1997) oder Mika Häkkinen (1998 und 1999) verpflichten.

"Villeneuve würde der Formel 1 gut tun. Er ist ein großartiger Fahrer. Er hatte eine gute Zeit bei uns", sagte Williams der 'Welt am Sonntag'. Spekuliert wird über ein Comeback des 33-Jährigen als Ersatz für den verletzten "Schumi II" schon in dieser Saison.

Der zweite "Oldtimer" Häkkinen (35) denkt offenbar noch über ein Angebot von Williams als Testfahrer nach. McLaren-Boss Ron Dennis dementierte ein Wechselverbot für den noch mit einem Marketingvertrag bei Mercedes ausgestatteten Sympathieträger: "Niemand stört Mikas Zukunft, die Entscheidung und das Timing für seine Rennzukunft sind allein seine Sache. Wir hatten ein langes Gespräch unter Freunden, er weiß noch nicht, was er macht."

So müssen weitere Kandidaten auf ein BMW-Cockpit wie der derzeitige Schumacher-Ersatz Marc Gené, BAR-Testfahrer Anthony Davidson genau wie Heidfeld warten. "Quick Nick" ist auch bei Jaguar als Webber-Nachfolger und neben Mercedes-Mann David Coulthard bei Toyota im Gespräch.

"Eine Option ist auch, dass ich nochmal bei Jordan unterschreibe", sagt Heidfeld. Sein auslaufender Einjahresvertrag garantiert ihm zwar angeblich bislang nur über Punktprämien ein Gehalt, aber das könnte sich ab 2005 ändern. Das Öl-Scheichtum Dubai will das Formel-1-Team kaufen und mit Millionen-Investitionen siegfähig machen.