Wikipedia-Spruch und Co.: Brundle "enttäuscht" von Wolff und Hamilton

Formel-1-Experte Martin Brundle hätte sich von Toto Wolff und Lewis Hamilton etwas mehr Anerkennung für die Leistungen von Max Verstappen und Red Bull gewünscht

(Motorsport-Total.com) - Sind Mercedes-Teamchef Toto Wolff und Rekordweltmeister Lewis Hamilton schlechte Verlierer? Zumindest der ehemalige Formel-1-Pilot und heutige TV-Experte Martin Brundle wundert sich in seiner aktuellen Kolumne für Sky über einige Aussagen der beiden.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton im Gespräch mit Experte Martin Brundle

Martin Brundle hat sich über einige Aussagen von Lewis Hamilton gewundert Zoom

So hatte Hamilton jüngst erklärt, er habe in seiner Karriere viel stärkere Teamkollegen als Max Verstappen gehabt, Toto Wolff behauptete derweil, gewisse Rekorde des Niederländers sehen lediglich "für Wikipedia" und würden sowieso niemanden interessieren.

"Wenn zum Beispiel ein Tennisspieler oder eine Fußball- oder Rugbymannschaft so vollkommen und dominant wäre [wie aktuell Verstappen und Red Bull], würden sie zu Recht weltweit auf höchstem Niveau gelobt werden", schreibt Brundle in seiner Kolumne.

"Daher war ich ein wenig überrascht und enttäuscht, dass Lewis Hamilton und Toto Wolff diese Leistung am Wochenende [in Monza] herunterspielten", so der Experte, der in diesem Zusammenhang klarstellt, dass er kein Problem mit Rivalitäten im Sport habe.

"Aber man muss doch auch ein gewisses Maß an Exzellenz bei anderen schätzen", findet er und betont, Mercedes selbst habe schließlich auch "Ehrfurcht und Wertschätzung" erfahren, als man die Königsklasse zwischen 2014 und 2020 über Jahre dominiert habe.

"Gleichzeitig werden Max und Red Bull zweifellos über einige Handlungen und Worte in der Vergangenheit nachdenken, die ihre derzeitige Wertschätzung in einigen Kreisen geschmälert haben", merkt Brundle allerdings auch an, ohne jedoch konkrete Beispiele zu nennen.

Verstappen "kann noch immer sehr gut schlafen"

Es ist allerdings klar, was der Experte andeutet: Die seiner Meinung nach fehlende Wertschätzung der Red-Bull-Erfolge könnte auch damit zusammenhängen, dass sich die Bullen in der Vergangenheit selbst auch nicht immer nur positiv gegenüber Mercedes äußerten.

Verstappen selbst ist die Diskussion laut eigener Aussage übrigens relativ egal. "Ich kann noch immer sehr gut schlafen", schmunzelt er und erklärt: "Ich mache am [Renn-]Wochenende einfach mein Ding. Dann gehe ich nach Hause und mache da auch meine Sache."


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Und abseits der Rennstrecke denke er dann sowieso kaum über Themen aus der Formel 1 nach. Die These, dass solche kleinen Sticheleien dazugehören, teilt er jedoch nicht. "Das denke ich nicht unbedingt. Ich denke nicht, dass wir es früher so gemacht haben", behauptet er.

"Aber jeder ist anders", zuckt er die Schultern und betont noch einmal, dass das Thema für ihn ohnehin keine große Rolle spiele. Verstappen hatte in Monza sein zehntes Formel-1-Rennen in Serie gewonnen und damit einen neuen Rekord aufgestellt.