• 08.07.2010 15:18

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Wieder Spannungen zwischen Ecclestone und Teams

Neuer Streit in der Formel 1: Bernie Ecclestone stellt die FOTA in Frage und den Teams sollen Werbeflächen an den Boxen weggenommen werden

(Motorsport-Total.com) - Der große Streit um die Zukunft der Formel 1 wurde zum Glück im vergangenen Jahr beigelegt, doch die Formel 1 wäre nicht die Formel 1, wenn die Beteiligten nicht andere Themen für Meinungsverschiedenheiten finden würden. So scheinen sich zwischen den Teams und Bernie Ecclestone neue Spannungen anzubahnen.

Titel-Bild zur News: Formel-1-Paddock

Die Teams dürfen im Paddock ab sofort keine Werbung mehr machen

Der Formel-1-Geschäftsführer stellt nämlich die Existenz der Teamvereinigung FOTA in Frage: "Das wird nie funktionieren, denn sie wird von Teams gemacht, die auf der Rennstrecke gegeneinander antreten", wird er von der 'Gazzetta dello Sport' zitiert. "Wenn die Teams über neue Regeln sprechen, denkt jeder nur an seinen eigenen Vorteil. Die Teams wollten die Formel 1 spalten, aber jetzt sehen sie, wie wichtig das Geld der FOM ist. Es gibt keinen Platz für die FOTA."#w1#

Mit dem Geld der FOM meint der 79-Jährige die Gesamteinnahmen der Formel 1, die in einen gemeinsamen Topf fließen, der im Verhältnis 50:50 zwischen der FOM und den Teams aufgeteilt wird. Die Teams bekamen lange Zeit noch viel weniger, wollen aber in Zukunft noch stärker beteiligt werden. Aber im Vergleich zu früher, als einige Teams selbst im Geld schwammen, wissen viele den Wert der FOM-Gelder in Zeiten der Wirtschaftskrise mehr zu schätzen.

Unabhängig davon lässt das Formel-1-Imperium nun wieder einmal seine Muskeln spielen, indem den Teams verdeutlicht wird, dass sie keine Werberechte für die Boxen und das Fahrerlager haben. Dies falle in den Zuständigkeitsbereich von Allsport Management, einer weiteren Firma aus dem undurchsichtigen Formel-1-Imperium. Sollte sich Allsport mit seiner Forderung durchsetzen, würde dies einer Provokation der Teams gleichkommen.

Große Einbußen des Werbewerts würde ein Verzicht auf Branding in den Boxen allerdings nicht bedeuten. Bei den fünf Topteams machen die Logos in den Boxen weniger als ein Prozent des gesamten Werbewerts aus. Am stärksten betroffen wäre Sauber, wo das Boxenbranding 9,5 Prozent des gesamten Werbewerts ausmacht. Im Durchschnitt würden die Teams im Falle eines Boxenwerbeverbots nur 0,9 Prozent ihres gesamten Werbewerts verlieren.

Doch den Kollegen von 'Autosport' wurde gesteckt, dass das Muskelspielen von Allsport am kommenden Wochenende in Silverstone sogar noch weiter geht als bisher. So soll den Teams auch Branding der LKW-Zugmaschinen untersagt worden sein, weshalb die Anhänger nun ohne Trucks im Paddock stehen. Die Teams machen sich nun Gedanken darüber, wie sie die Optik des Paddocks dennoch ansehnlich gestalten können...