Wieder Kritik an fehlerhaften Tankanlagen
Nachdem es in Imola erneut zu Problemen mit den Tankanlagen gekommen ist, mehrt sich die Kritik am Hersteller Intertechnique
(Motorsport-Total.com) - Die französische Firma Intertechnique, die seit Jahren das Monopol auf die Zulieferung der Tankanlagen für die Formel 1 hat, muss sich nach dem Grand Prix von San Marino wieder einiges an Kritik gefallen lassen, nachdem zuletzt mehrere Teams ? unter anderem Williams ? wieder Schwierigkeiten bei ihren Boxenstopps hatten.

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Bei Tankstopps hat es in den letzten Jahren immer Probleme gegeben
BMW-Sportchef Dr. Mario Theissen beschwerte sich nach dem Fiasko bei Montoyas zweitem Stopp, als nicht einmal die im Notfall herangezogene Anlage von Ralf Schumacher funktionierte, bei Frank Williams über die häufigen Zwischenfälle: "Ich würde wirklich gerne wissen, wie viele Probleme es mit den Tankanlagen in den letzten Jahren gegeben hat. Man könnte sagen, das ist nicht akzeptabel", zitiert 'GMM' den Deutschen.
Gewicht bekommen seine Worte durch ähnliche Statements von Minardi-Teamchef Paul Stoddart, dessen Rennstall in Imola mit beiden Fahrern in dieselben Schwierigkeiten geraten ist. Was die Crews im Fernsehen wie Anfänger aussehen lässt, weil sie trotz jahrelanger Praxis nicht einmal betanken können, ist in Wahrheit eine Schwachstelle der Anlagen ? angeblich muss der Vorgang mit kaum tragbarer Präzision durchgeführt werden.
Intertechnique stellt seit Mitte der 90er-Jahre die Tankanlagen für die Formel 1 her und hat das Monopol der FIA. Den Teams ist es nicht erlaubt, eigene Anlagen oder die eines anderen Herstellers zu verwenden, um Wettbewerbsgleichheit zu garantieren. 1994 war das Benetton-Team mit Michael Schumacher ja unter Beschuss geraten, weil vom Tankrüssel ein Sicherheitsfilter abgezogen wurde, um die Durchflussgeschwindigkeit zu erhöhen. Weil dies zu einem spektakulären Feuer in der Box in Hockenheim geführt hat, geriet die Affäre damals ans Tageslicht.
Intertechnique ist eigentlich ein auf Aeronautik spezialisiertes Unternehmen mit Sitz im französischen Roche la Molière. Die Anlagen werden nach Abnahme durch die FIA an die Teams ausgeliefert, die damit bei den Boxenstopps die Tankvorgänge durchführen.

