• 19.09.2013 19:02

  • von Dominik Sharaf

Wieder Force India: Sutil peilt Vernunftsehe an

Der Deutsche möchte seinen Vertrag bei Vijay Mallya verlängern und glaubt, sich im Saisonverlauf noch steigern zu können: "Andere entwickeln auch nicht mehr"

(Motorsport-Total.com) - Während sich das Fahrerkarussell munter dreht und viele Piloten auf einen Vertrag bei Lotus schielen, will einer bleiben, wo er ist: Adrian Sutil. Der Gräfelfinger, der nach seiner Formel-1-Auszeit eine Rückkehr zu Force India unternahm, hat sich beim Team um Gerard Lopez und Eric Lux ohnehin nicht nachhaltig beliebt gemacht. An besseren Optionen als dem Vijay-Mallya-Team mangelt es ohnehin: "Ich würde mich freuen, sollte ich ein weiteres Jahr fahren können", macht Sutil klar.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Scheint nicht die Capri-Sonne aus dem Gesicht: Sutil in der Singapur-PK Zoom

Etwas Kontinuität passt dem 30-Jährigen gut in die Karriereplanung: "Ich bin gerade zurück in der Formel 1", erinnert er daran, dass er 2012 zum Zuschauen verdammt war. Begeisterungsstürme löst Force India dennoch nicht aus. Eher wäre es eine Vernunftsehe, nachdem sich die Perspektive Ferrari mit dem Transfer Kimi Räikkönens zerschlagen hat. "Es wäre in Ordnung, aber ich habe daran noch nicht zu viele Gedanken verschwendet. Es ist ziemlich ruhig im Moment." Vielleicht sogar zu ruhig?

Sutil erklärt, derzeit noch keine Verhandlungen zu führen. Allerdings hatte Teamboss Mallya schon klar gemacht, dass die Personalentscheidung seiner Truppe erneut sehr spät fallen könnte. Lieber beschäftigt sich Sutil mit der laufenden Saison und den Pirelli-Pneus: "Seit die neuen Reifen verwendet werden, sind wir zurückgefallen", erklärt er, warum es für ihn und Paul di Resta bei den vergangenen vier Grands Prix nur einmal Punkte gab. Der reifenflüsternde Bolide ist Schnee von gestern.


Fotos: Force India, Großer Preis von Singapur, Pre-Events


"Zuvor mussten wir in den Rennen einmal weniger stoppen, was ein großer Vorteil war. Auch war die Balance allgemein viel besser", trauert Sutil dem verlorenen Vorteil hinterher. Besonders in Italien wartete eine bittere Überraschung: "Spa-Francorchamps war in Ordnung, Monza eine große Enttäuschung. Wir versuchen hier wieder, unsere Leistung zu steigern." Auf neue Teile müssen er und di Resta verzichten, schließlich hatte Force India als erstes Team die Arbeit am 2013er Boliden eingestellt.

Trotzdem erkennt Sutil noch Luft nach oben: "Ich glaube nicht, dass wir aus dem Paket alles herausholen. Wir entwickeln das Auto nicht mehr, klar, aber das ist ja bei den übrigen Teams nicht anders." Das Ende der Fahnenstange sei mit dem Mercedes-befeuerten VJM06 noch längst nicht erreicht: "Wir müssen wieder dahin, wo wir waren. Sogar mit dem Auto was wir haben, können wir in Singapur mehr zeigen."