• 18.05.2010 12:13

  • von Roman Wittemeier

Wie McLaren zurückschlagen will

Red Bull ist derzeit für die Konkurrenz außer Reichweite, aber Lewis Hamilton und Jenson Button geben sich kämpferisch: Spätestens in Silverstone angreifen

(Motorsport-Total.com) - Mit Leichtigkeit konnte Red Bull zum Doppelsieg in Monaco fahren. Diese Einschätzung gibt Lewis Hamilton nach dem Rennen im Fürstentum ab. Mehr noch: Red Bull spielte mit den Gegnern, Mark Webber musste aus seinem RB6 längst nicht alles herausholen und geriet dennoch nie in Gefahr, meint der Brite. Hamilton bringt damit seinen Frust zum Ausdruck, denn McLaren sieht offenar gegen die "Bullen" derzeit überhaupt kein Land.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Ausfall im Fürstentum: Jenson Button hat die WM-Führung verloren

"Ich bezweifle, dass wir schon zum nächsten Rennen wieder aufschließen können", gibt Hamilton in britischen Medien zu Protokoll. "Es ist nicht unmöglich, aber doch sehr unwahrscheinlich. Ich hoffe, dass wir sie ab Silverstone wieder herausfordern können", so der 25-Jährige. McLaren wird zu den kommenden Rennen zwar weitere Verbesserungen bringen, doch Red Bull will in Istanbul ebenfalls noch einmal nachlegen. Der F-Schacht kommt erstmals an den RB6.#w1#

"Abgesehen von Monaco ist für uns Silverstone das größte Rennen des Jahres", unterstreicht Hamilton die Wichtigkeit seines Heimspiels Mitte Juli. "Stellt euch mal einen Doppelsieg von mir und Jenson in Silverstone vor. Das wäre der Hammer. Wir geben ganz sicher nicht auf." Bis zum Grand Prix von Großbritannien vergehen allerdings noch viele Wochen. In den Rennen in Istanbul, Montréal und Valencia könnte sich Red Bull ein erhebliches Polster verschaffen.

"Die Red-Bull-Jungs sind unglaublich schnell", staunt Hamilton. "Das sieht alles so einfach aus. Die sind gemütlich durch Monaco gefahren. Sie haben wirklich einen enormen Vorsprung. Wir hingegen haben uns in den ersten Rennen der Saison nicht so sehr mit Ruhm bekleckert - zumindest ich nicht." Der McLaren-Mercedes MP4-25 hat zwar aufgrund des innovativen F-Schacht-Systems einen Vorteil auf langen Geraden, aber es mangelt an Abtrieb und Traktion.

¿pbvin|512|2752||0|1pb¿"Im Vergleich zur Spitze sind wir schlicht zu langsam", moniert Teamkollege Jenson Button. "Es wird harte Arbeit, dort heranzukommen. Wir geben alles. Red Bull hatte zu Beginn des Jahres Probleme mit der Zuverlässigkeit, aber in den vergangenen beiden Rennen haben wir deren wahre Stärke sehen können. Das wird hart", meint der amtierende Weltmeister, der beim österreichischen Team einen Vorteil von einer Sekunde pro Runde ausgemacht hat.

"Das Blatt kann sich aber schnell wieder wenden", drückt Button seinen Optimismus aus. "Red Bull ist derzeit schwierig zu schlagen. Wenn wir nicht vorankommen, dann packen wir sie auch nicht", setzt der Champion seine Mannschaft unter Druck. "Wir werden neue Teile bringen, aber das wird bei anderen auch der Fall sein. Wenn Red Bull trotz unserer Neuteile beim nächsten Rennen wieder eine Sekunde vor uns liegt, dann sind wir natürlich in Problemen."

"Wenn wir also nicht aufholen, dann wird es Red Bull ganz leicht haben", mahnt Button, der seine Mannschaft als ersten Verfolger von den Monaco-Doppelsiegern sieht. "Ich behaupte, dass für uns noch beide Titel möglich sind", sagt Hamilton fast trotzig. "Wir sind das beste Team. Ich habe vollstes Vertrauen in unsere Mannschaft. Es liegt an Jenson und mir, das Team anzutreiben. Aber wir geben uns keinerlei Illusionen hin. Fest steht, dass wir einen gewaltigen Rückstand aufholen müssen."