Wie lange können die "Silberpfeile" draußen bleiben?
McLaren-Mercedes war bisher am Nürburgring nicht überragend, Sportchef Norbert Haug spekuliert aber auf einen langen ersten Stint seiner Fahrer
(Motorsport-Total.com/Premiere) - Ausgerechnet beim Heimspiel am Nürburgring konnte McLaren-Mercedes bisher noch keine Bäume ausreißen, weshalb auch die bescheidenen Startpositionen fünf und acht für Kimi Räikkönen beziehungsweise Juan-Pablo Montoya nicht überraschend kamen. Sportchef Norbert Haug glaubt trotzdem an eine vernünftige Performance im Rennen.

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Norbert Haug (links) und Ron Dennis im Fahrerlager am Nürburgring
"Im zweiten Qualifying war unser Speed okay - und da blufft niemand -, insofern denke ich, dass wir eine gute Strategie für das Rennen haben", gab er gestern Nachmittag zu Protokoll. "Wir sind dieses Jahr keine Qualifying-Künstler, waren aber im Rennen doch meistens mit einem sehr guten Speed ausgestattet. Die Zuverlässigkeit haben wir auch gezeigt bisher. Wir haben eine gute Basis und sind durchaus optimistisch."#w1#
"Kimi war ja bis kurz vor Schluss Vierter, aber dann wurde er doch noch von Barrichello verdrängt", berichtete Haug. Wie so oft spekuliert er aber vor allem darauf, dass seine "Silberpfeile" den ersten Boxenstopp länger hinauszögern können als alle anderen: "Wir werden sehen, ob alle vier vor Kimi länger fahren können. Wir richten unsere Strategie sicherlich dem Rennen entsprechend aus."
"In Imola hatten wir noch nicht ganz den Speed, um aus eigener Kraft Druck auf den Sieg zu machen. Ferrari und Renault waren leicht stärker als wir", gab der Deutsche zu. Die starke Ferrari-Performance am Nürburgring habe aber auch andere Gründe: "Dass hier bei allen Bridgestone-Teams viel geht, kann man nicht leugnen. Da kann man sicherlich nicht von einem Reifennachteil sprechen, sondern vielleicht haben sie sogar eher einen Vorteil."
Doch die Situation könne sich im Rennen durchaus noch umdrehen: "Alles, was zusätzlich an Gummi auf die Bahn kommt, sollte uns helfen. Wir sind tendenziell etwas zu hart unterwegs mit den Reifen, obwohl wir den weicheren genommen haben", so Haug. "Unser Auto wird ja oft als 'Reifenflüsterer' bezeichnet, denn auf eine Runde nehmen wir die Reifen nicht so extrem in Anspruch, aber vielleicht können wir im Rennen davon profitieren."

