• 07.05.2006 10:19

  • von Fabian Hust

Montoya: "Wir stehen ein wenig auf verlorenem Posten"

Der McLaren-Mercedes-Pilot über erfolgreiche Testfahrten und die traurige Wahrheit, dass es an den Rennwochenenden dann doch nicht laufen mag

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich war der Nürburgring für McLaren-Mercedes immer ein gutes Pflaster gewesen, doch schon am Freitag ahnten die Experten, dass die "Silberpfeile" wie schon zuletzt in Imola nicht konkurrenzfähig genug sind. Das Team bekam die Reifen nicht richtig zum Arbeiten und man kämpfte aus diesem Grund mit mangelnder Haftung, was sich natürlich negativ auf die Rundenzeiten auswirkte.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Juan-Pablo Montoya hadert mit dem Potenzial, das man nicht abrufen kann

In der Qualifikation konnte sich Kimi Räikkönen mit 1,114 Sekunden Rückstand für den fünften Startplatz qualifizieren, Juan-Pablo Montoya belegte mit 2,061 Sekunden Rückstand den neunten Rang, dank der Bestrafung Villeneuves durch die Rennleitung rückt "JPM" auf den achten Startplatz nach vorn.#w1#

Der Kolumbianer sprach trotz des eklatanten Rückstands davon, dass es "besser lief als erwartet". Im Gegensatz zu seinem finnischen Teamkollegen konnte er noch nicht von der neuesten Ausbaustufe des Mercedes-Triebwerks profitieren.

Man habe "eine sehr konservative" Strategie angewandt - soll heißen, man ist mit viel Sprit an Bord unterwegs. "In der ersten Kurve möchte man hier auf dieser Strecke vielleicht etwas weiter vorne sein, um sich aus dem Ärger rauszuhalten, aber da stehen wir nun einmal. Ich habe das Auto immerhin nun so hinbekommen, dass ich es fahren kann. Ehrlich, wir haben kein Feintuning betrieben, wir haben ganz schön viel umgebaut. Wir stehen im Moment ein wenig auf verlorenem Posten, kommen der Sache aber näher."

"Wir können einfach nicht zeigen, zu was das Auto in der Lage ist", klagt der 30-Jährige gegenüber 'Speed TV'. "Das ist traurig, denn in jeder Woche sagen wir, dass wir nicht wirklich sehen können, zu was das Auto fähig ist. Dann gehen wir testen und das Auto fühlt sich brillant an. Das Potenzial ist da, aber wir waren noch nicht in der Lage, es auszuschöpfen."

Auf dem Nürburgring fehlt es dem MP4-21 an Haftung: "Ich habe mich im Auto nicht wohl gefühlt. Wenn wir neue Reifen montieren, bekommen wir Untersteuern. Aber zumindest im Rennen sollten wir ein gutes Chance haben. Es war ein hartes Wochenende, an dem wir viel mit dem Auto zu kämpfen hatten."

Das Rennen hat der Rennfahrer aus Bogota aber keinesfalls schon jetzt abgeschrieben: "Wir müssen jetzt einfach mal abwarten, was im Rennen passieren wird. Wenn wir in die Top 5 oder sogar auf das Podium kommen, dann wird das wirklich gut sein. Unsere Strategie sollte uns dabei helfen."