Wie gut wäre Michael Schumacher in einem Minardi?

Ex-Formel-1-Pilot Mark Blundell hat sich mit der Frage beschäftigt, wie gut Michael Schumacher in einem Minardi abschneiden würde

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher ist unbestritten der erfolgreichste Formel-1-Pilot aller Zeiten, wenngleich viele seiner Siege mit überlegenem Material errungen worden sind. Nur: Der siebenfache Weltmeister hat sich bei Ferrari nicht in ein gemachtes Nest gesetzt, sondern selbstständig eine völlig neue Teamstruktur aufgebaut beziehungsweise dabei maßgeblich mitgeholfen.

Titel-Bild zur News: Mark Blundell

Mark Blundell hält Schumacher für den derzeit besten Rennfahrer der Formel 1

Viele Fans fragen sich dennoch, was wäre, wenn "Schumi" nicht für Ferrari, sondern beispielsweise für Minardi an den Start gehen würde. Mark Blundell, früher selbst Fahrer in der Königsklasse, hat sich mit diesem Thema auseinandergesetzt: "Ich bin sicher, er würde drei oder vier Zehntel mehr aus dem Auto herausholen", so der Brite. "So gut ist er nämlich als Fahrer und als einer, der weiß, wie er sein Auto abzustimmen hat." Überhaupt hält er Schumacher für den derzeit Besten seiner Art.#w1#

Schumacher würde sich sein eigenes Umfeld bauen

"Bei Minardi würde Michael sofort versuchen, die Leute um ihn herum so auszuwechseln, damit er das bekommt, was er will, und damit das Umfeld stimmt. Davon sprechen wir hier. Würde man ihn in ein anderes Auto setzen, einen Williams oder eines auf ähnlichem Niveau wie Ferrari, würde sich der Abstand sicherlich rasch verkleinern", unterstrich Blundell, dass es wohl Schumachers größte Stärke ist, ein Team als solches nach vorne zu bringen.

"Es kommt niemand an ihn heran, wenn es um allgemeine Konkurrenzfähigkeit, Entschlossenheit, Konzentration und Einsatzfreudigkeit geht. Da ist niemand besser als er. Du musst morgens wirklich früh aufstehen, um Michael Schumacher schlagen zu können", fuhr er fort. Und: "Er ist auch ein bemerkenswerter Kerl, denn er hat gerade erst zehn Millionen Dollar für die Tsunami-Hilfsaktionen gespendet. Das zeigt, dass er ein großes Herz hat und sich darum kümmert, was auf der Welt los ist."

"Motorsport ist nur eine Sache in seinem Leben"

"Motorsport", sagte Blundell weiter, "ist nur eine Sache in seinem Leben. Er ist ein sehr privater Mensch, das sieht man ihm an, und er ist sehr familienorientiert. Ich glaube, dass das für ihn seinen Zweck erfüllt. Nach der Saison geht er weg, genießt die Zeit mit seiner Familie, trainiert hart, kommt frisch zurück - und beim ersten Rennen gibt er allen einen kräftigen Tritt in den Hintern. Ich glaube nicht, dass sich an den Resultaten der letzten Jahre diese Saison viel ändern wird."

Darüber hinaus glaubt der Brite, dass Schumacher "noch einige Jahre" anhängen und damit die Formel 1 weiterhin dominieren wird, "weil ich auch Ferrari zutraue, dass sie ihre derzeitige Performance noch ein Weilchen halten. Gleichzeitig glaube ich aber, dass die anderen Teams näher herankommen werden. McLaren, Williams und BAR sind gegen Ende der letzten Saison immer besser geworden." Vor allem sein Ex-Team McLaren hat Blundell für 2005 und 2006 auf der Rechnung.