• 27.08.2009 21:41

  • von Roman Wittemeier & Dieter Rencken

Wie die Motorenrechnung aufgehen kann

Wegen zwei Rauchfahnen am Red Bull RB5 in Valencia muss Sebastian Vettel noch nicht die weiße Flagge hissen: Auch Robert Kubica muss sparsam sein

(Motorsport-Total.com) - Als zunächst im Training und später auch im Rennen der Red Bull RB5 von Sebastian Vettel eine dicke Rauchwolke ausspuckte, waren nicht nur wichtige Punkte im Titelkampf verraucht, sondern auch neue Probleme für den Rest der Saison entstanden. Da jeder Fahrer pro Saison nur acht Triebwerke verwenden darf, hat Vettel mittlerweile für die verbleibenden sechs Saisonrennen nur noch zwei frische Renault-Motoren übrig.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Der Hauch des Todes: Sebastian Vettels Motor kurz vor dem Ableben

Die Treibsatz-Knappheit hat Konsequenzen. Vettel wird seinen Fahrbetrieb in den Freien Trainings an Freitagen einschränken, damit die gebrauchten Motoren möglichst viele Auftakttage an Rennwochenenden durchhalten. Im BMW Sauber F1 Team gibt es eine ähnliche Situation. Robert Kubica verschliss im Verlauf der Saison ebenfalls schon zwei Triebwerke, die nun nicht mehr zur Verfügung stehen.#w1#

"Für mich ist das letztlich kein großes Drama, weil ich nicht um den Titel kämpfe, aber bei Sebastian ist das natürlich keine ideale Situation", mein der Krakauer. BMW Motorsport Direktor Mario Theissen erklärt: "Fünf Motoren eingesetzt heißt nicht fünf ausgeschöpft. Ein Motor hat ein Leben von mindestens vier Events. Natürlich macht man sich am Anfang der Saison ein Motorennutzungsmuster."

"Man legt eine Laufleistung fest, die der Motor erreichen muss, und sortiert diesen Motor dann den einzelnen Events zu - in der Regel so, dass man die erste Hälfte des Lebens an Samstagen und Sonntagen verbraucht und die zweite Hälfte an den Freitagen", sagt Theissen und fügt hinzu: "Mit zunehmender Kilometerleistung steigt die Gefahr eines Motorschadens - und die ist am Freitag weniger schlimm als am Wochenende."

Im BMW Sauber F1 Team kommen die Motoren samstags und sonntags an zwei bis drei Rennwochenenden zum Einsatz. Anschließend hauchen sie ihre mit zunehmder Laufleistung geringer werdende PS-Zahl nur noch an Freitagen in den Antriebsstrang. "Wenn wie am Anfang der Saison bei Robert passiert ein Motor hochgeht und dann noch ein zweiter gegen Ende seines Lebens, dann muss man dieses Muster verändern. Robert hat aber keineswegs alle fünf Motoren schon ausgeschöpft. Für Freitage haben wir noch genug. Wir sind derzeit auf einem Fahrplan, wo Robert überhaupt kein Problem kriegen wird."