Wie Coulthard den Vettel-Sieg sieht

David Coulthard ist auf Sebastian Vettel nach dessen Sieg nicht eifersüchtig und sieht im Red-Bull-Kollegen stattdessen einen guten Formel-1-Botschafter

(Motorsport-Total.com) - Seit 2003 hat David Coulthard keinen Grand Prix mehr gewonnen. Nur allzu gerne wäre der 37-Jährige der Erste gewesen, der in einem Red-Bull-Formel-1-Auto einen Sieg einfährt, doch diese Ehre wurde in Monza Sebastian Vettel zuteil. Der wiederum fährt für Toro Rosso und nicht für das A-Team des österreichischen Energydrink-Herstellers.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

David Coulthard wird seinen Platz 2009 für Sebastian Vettel räumen

Coulthard sah Vettels und Toro Rossos Sternstunde mit "gemischten Gefühlen", wie er in seiner Kolumne für 'ITV' schrieb, denn: "Einerseits hat Red Bull Technology - die Firma, die Chassis an Toro Rosso liefert und innerhalb unserer Fabrik angesiedelt ist - sein Ziel erreicht, innerhalb von vier Jahren einen Grand Prix zu gewinnen. Die Verpflichtung von Adrian Newey und all den anderen Designmitarbeitern und das Investment haben sich also gelohnt."#w1#

Erfolg für das Red-Bull-Projekt

"Andererseits wäre es uns natürlich lieber gewesen, den Sieg mit unserem eigenen Team in Milton Keynes einzufahren und nicht mit dem in Italien stationierten Schwesternteam in Italien", fuhr der Schotte fort. Das ändere jedoch nichts daran, dass das Red-Bull-Projekt insgesamt eines seiner Etappenziele erreicht hat: "Unterm Strich", so Coulthard, "kommt es aus Red-Bull-Sicht nicht darauf an, wo das Team stationiert ist."

Unabhängig vom Durchbruch für eines der beiden Teams des Energydrink-Herstellers war es auch der erste Grand-Prix-Sieg für einen Piloten aus dem Red-Bull-Nachwuchskader von Helmut Marko. Coulthard war schon immer ein Vettel-Fan und verhalf dem Deutschen im vergangenen Winter auch zu einem Test für Red Bull Racing, als er selbst verletzungsbedingt pausieren musste, aber sich bei Teamchef Christian Horner persönlich für Vettel einsetzte.

Keine Eifersucht auf Vettel

Daher gibt es nun auch keine Eifersucht zwischen dem "Oldie" und dem neuen "Goldie" bei Red Bull: "Ich bin keiner, der eifersüchtig auf die Erfolge anderer ist", schrieb Coulthard. "Ich bewundere Erfolg, vor allem dann, wenn er sportlich fair errungen wurde. Sebastian gehört zur neuen Fahrergeneration. Er ist intelligent, vielsprachig, fährt sehr gut und ist lernwillig. Gemeinsam mit den anderen jungen Fahrern ist die Formel 1 in guten Händen."

Nicht nur sportlich, sondern auch von der Persönlichkeit her sieht Coulthard in seinem Nachfolger im Red-Bull-A-Team etwas Besonderes: "Sebastian präsentiert sich außerhalb des Cockpits sehr gut. Wenn ich daran denke, wie Bernie Ecclestone einige Weltmeister kritisiert hat, die dem Sport seiner Meinung nach nicht genug zurückgeben, dann denke ich, dass Sebastian ein sehr guter Botschafter für die Formel 1 sein wird."