• 16.04.2011 17:26

  • von Roman Wittemeier & Dieter Rencken

Whitmarsh: Podestplätze sind Pflicht

Jenson Button und Lewis Hamilton sollen McLaren mit Podestplätzen im Rennen um die Konstrukteursmeisterschaft halten: Der MP4-26 ist zu cool

(Motorsport-Total.com) - McLaren hat seine Position als schnellster Verfolger des übermächtigen Red Bull RB7 im Qualifying von Schanghai untermauert. Jenson Button und Lewis Hamilton holten in der Zeitenjagd die Plätze zwei und drei, machten das Beste aus den vorhandenen Möglichkeiten. "Ich wäre schon enttäuscht, wenn wir morgen nicht mit beiden Autos auf das Podest fahren könnten", setzt Teamchef Martin Whitmarsh seine Piloten unter Druck.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton soll sich morgen von Rang drei einen Podestplatz sichern

Jenson Button investierte in Q3 einen zweiten Reifensatz, weil er die vage Hoffnung auf die Pole-Position hatte. "Aber dann hatte Sebastian sieben Zehntel Vorsprung - keine Chance. Der Red Bull ist zu schnell", musste Button schließlich einsehen. Teamkollege Hamilton sparte sich einen Satz weicher Pneus für das Rennen. Der Champion von 2008 erhofft sich einen Vorteil.

"Bei einem gebrauchten Pneu brauchst du mindestens eine halbe Runde länger, um ihn zum Arbeiten zu bringen. Da hast du dann mit einem frischen Satz einen potenziellen Zeitvorteil", erklärt Hamilton. "In der allersten Runde nach dem Stopp ist der Unterschied eindeutig am größten." Bis dorthin kämpfen die drei Champions Vettel, Button und Hamilton jedoch mit gleichen Waffen. Alle drei müssen beim Start die Pneus auf der Qualifikation verwenden.

Der Abstand zu Vettel und Red Bull ist in Schanghai wieder deutlich größer als zuletzt in Sepang. Dies liegt einerseits an neuen Entwicklungen am RB7, andererseits an den klimatischen Verhältnissen in China. Das "Reich der Mitte" präsentiert sich mit Werten um 20 Grad deutlich kühler als die "Sauna" Malaysia. Dort musste Red Bull wegen des Kühlbedarfs Kompromisse eingehen.


Fotos: McLaren, Großer Preis von China


"Ich hätte mir hier tropische Verhältnisse gewünscht, weil wir bezüglich der Kühlung ein sehr effizientes System haben", meint Whitmarsh, "aber es ist wie es ist. Morgen wird es etwas wärmer, aber längst nicht so heiß wie wir es gern hätten. Wir werden auch in diesem Jahr einige heiße Rennen und ein paar kühlere haben."

"Im Grunde haben wir sogar etwas zu viel Kühlung an unserem Auto", erklärt der Teamchef. "Das müssen wir korrigieren. Grundsätzlich ist viel Kühlung nicht schlimm, aber es steckt noch etwas mehr Performance drin, wenn man mehr in den Grenzbereich geht. Wir sollten uns da in den Grenzbereich vortesten. Die Ingenieure arbeiten bereits daran."